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Trumps Reality Show zum Fed

Der Entscheid ist gefallen: US-Präsident Donald Trump hat Jerome Powell als Vorsitzenden des Federal Reserve nominiert. Damit hat er einen konventionellen Beschluss getroffen. Obwohl Trump seine Wahl im Stil einer Reality Show bis zuletzt spannend gehalten hat, ist Powell kein «Extremist», der die amerikanische Notenbank umkrempeln wird.

Hinter Powells Nomination steckt politisches Kalkül. Wäre es primär um Kontinuität gegangen, hätte Trump Notenbankchefin Janet Yellen auf ihrem Posten belassen, zumal sie die Normalisierung der Zinsen und der Fed-Bilanz weiterhin mit viel Umsicht angegangen hätte.

Mit der Wahl von Powell hat sich Trump politisches Kapital gesichert. Der neue Fed-Chef hat zwar keinen ökonomischen Hintergrund und musste sich nicht in einer Krise bewähren, doch im republikanischen Establishment geniesst der vormalige Jurist und Private-Equity-Manager viel Wohlwollen, womit sich Trump Goodwill für die Schlacht um sein Steuergesetz erkauft hat.

Klar ist, dass das Fed vor einem Balanceakt steht. Der Wirtschaftszyklus in den USA ist weit fortgeschritten. Powell muss daher aufpassen, dass er ihn weder abwürgt noch sich überhitzen lässt. Dabei dürfte er einen strengeren Ansatz wählen als Yellen, wie der Fed-Experte Vincent Reinhart bemerkt .

Ebenso wichtig wird sein, welche weiteren Personalentscheide Trump zur Geldpolitik trifft. Mit Yellens Abtritt kann der unberechenbare Präsident weitere vier Sitze im siebenköpfigen Gouverneursrat besetzen. Das Entscheidungsgremium der mächtigsten Notenbank der Welt könnte sich damit grundlegend verändern – ein Risiko, dem die Finanzmärkte bisher wenig Gewicht zumessen.