Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Donald Trump und das Fed

In den Vereinigten Staaten machen sich Investoren auf grosse Veränderungen gefasst. Die Börsen in New York haussieren, der Dollar klettert auf den höchsten Stand seit vierzehn Jahren, und am Bondmarkt wird erstmals seit langem wieder ernsthaft mit Inflation gerechnet.

Auslöser ist der Machtwechsel in Washington. Wallstreet wettet darauf, dass Donald Trump und der republikanisch kontrollierte Kongress Regulierungen abbauen, Steuern senken und womöglich Milliarden in die Infrastruktur investieren werden. Das soll der amerikanischen Wirtschaft endlich Schub geben.

Das Federal Reserve hingegen ist skeptisch. Die Notenbank hat diese Woche den Leitzins zwar zum zweiten Mal leicht gestrafft, auch signalisiert sie für nächstes Jahr neu drei statt zwei weitere Schritte , doch an ihrer Konjunkturprognose haben die Währungshüter so gut wie nichts geändert.

Fed-Chefin Janet Yellen äussert sogar Zweifel, ob die Wirtschaft überhaupt Anschubhilfe braucht. Sie wolle der neuen Regierung keinen Rat geben, sagte sie an der Pressekonferenz. In der Vergangenheit hätten sie und ihr Vorgänger Ben Bernanke wohl Unterstützung durch die Fiskalpolitik gefordert, aber mit Blick auf den robusten Jobmarkt sei das jetzt «nicht offensichtlich nötig», meinte sie.

Für Trump wird das Fed eine Schlüsselrolle spielen. Im Wahlkampf hat er Yellens lockere Geldpolitik kritisiert. Seine Pläne zur Wirtschaft machen jedoch klar, dass die Staatsverschuldung steigen wird. Umso mehr ist er auf niedrige Zinsen angewiesen. Wie problematisch schärfere Finanzierungsbedingungen sein können, hat der angehende Präsident beim Bankrott seines Kasinoimperiums schliesslich selbst erlebt.