Es ist vollbracht, Sika ist nach dreieinhalb Jahren erbittertem Abwehrkampf der Befreiungsschlag gelungen. Von Anfang an war klar, dass es die eine, beste Lösung im Kampf um die Zukunft von Sika gibt: die Einheitsaktie schaffen und so die Ungleichbehandlung der Aktionäre beseitigen. Im Fall Sika bestand das Übel darin, dass die nichtkotierten Aktien im Besitz der Familie Burkard das sechsfache Stimmrecht der an der Börse gehandelten Papiere aufweisen. Dank dieser Konstruktion ergab sich überhaupt erst die Möglichkeit, einem Bieter wie dem französischen Konglomerat Saint-Gobain mit minimalem Einsatz von Kapital die Stimmenmehrheit an Sika schmackhaft zu machen.
Nun haben sich die Streithähne Sika, Saint-Gobain und die Burkards geeinigt . Saint-Gobain wird gut 10% am Kapital von Sika halten – und ebenso viel Stimmkraft. Dagegen ist nichts einzuwenden. Und die Burkards bekommen mehr Geld als zunächst gedacht. Auch das geht angesichts der riesigen Kursgewinne der letzten Jahre in Ordnung.
Die 2 Mrd. Fr., die Sika für den Kauf eines Teils der nichtkotierten Aktien bezahlt, entsprechen einer Prämie von gut 60% zu den kotierten Titeln zum Kurs vor einer Woche. Der Aufschlag ist der saure Apfel, in den die Publikumsaktionäre für eine attraktive Zukunft von Sika beissen müssen.
Paul Hälg, VR-Präsident von Sika, ist in seinem Kampf gegen die Pläne der Burkards hart an die Grenzen des Vertretbaren gegangen. Er hat alles riskiert und alles gewonnen. Nun hat Sika die Einheitsaktie, keine Vinkulierung und kein Opting-out – verfügt also über kein Instrument mehr, um eine feindliche Übernahme zu vereiteln. Das einzige Mittel ist, die Bewertung an der Börse mit einer überzeugenden Strategie und exzellenten operativen Leistungen weiter zu steigern. Und das ist gut so.
Die komplette Historie zu Sika finden Sie hier. »
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Die eine Lösung
Sika führt die Einheitsaktie ein und wehrt die Übernahme durch Saint-Gobain ab. Ein Kommentar von FuW-Ressortleiter Adrian Blum.