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Chinesischer Kapitalüberfluss

Abwertung, unnütze Investitionen, überhitzte Immobilienpreise und Auslandakquisitionen –  was ist in China los? Die chinesische Währung wertet ab, denn es fliesst stetig Kapital aus der Volksrepublik. Gleichzeitig wachsen die Investitionen in die inländische Infrastruktur rasant, obwohl ihr Nutzen schon längst bezweifelt wird. Immer mehr Geld fliesst in viel zu teure Wohnungen.Und: Meldungen über Milliardenübernahmen durch chinesische Unternehmen im Ausland häufen sich.

Eine Erklärung für all diese Phänomene ist die hohe Sparquote der Chinesen, die bei fast 50% der Wirtschaftsleistung liegt. Sie führt zu einem Überfluss an Kapital. Früher diente das Kapital zur Industrialisierung. Doch diese Zeiten sind vorbei.

Der Staat kanalisiert die Ersparnisse in überflüssige Infrastrukturprojekte, um das Wachstum hochzuhalten. Im Privatsektor fehlt dagegen das Zutrauen in die Wirtschaft. Daher fliesst das Geld von dort nicht mehr in die heimische Industrie. Haushalte und Unternehmen suchen anderswo nach Rendite. Im Inland scheint nur der boomende Immobilienmarkt attraktiv. Und viel Kapital fliesst ins Ausland ab – im September 55 Mrd. $. Einiges geht dann auch in Übernahmen, von Saatgutfirmen bis Hotelgruppen.

Die Ersparnisse stecken auch hinter dem übermässigen Kreditwachstum. Denn die Banken geben die Sparguthaben weiter – und das immer gewagter. Warnungen sind gerechtfertigt, denn das Finanzsystem könnte grossen Schaden nehmen. Doch das wäre dann nur Resultat des Kapitalüberhangs. Würde weniger im Inland investiert, wäre der Kapitalabfluss ins Ausland grösser. Will man die Schulden und die Kapitalflucht in den Griff bekommen, muss weniger gespart und mehr konsumiert werden.