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Burckhardt Compression findet Boden

Mit den Zahlen hat Burckhardt die Erwartungen der Analysten verfehlt.

Hat Burckhardt Compression mit dem Halbjahresbericht per Ende September die Talsohle endlich erreicht? Im Umsatz wohl noch nicht ganz, angesichts des weiter gesunkenen Auftragseingangs. Immerhin scheint sich im Auftragseingang aber eine Stabilisierung abzuzeichnen und besteht Hoffnung auf eine Erholung. Ausserdem ­stehen in der Profitabilität die Zeichen auf Besserung.

Das leitet sich aus dem bekräftigten Ausblick des Winterthurer Kolbenkompressorspezialisten ab. In ihm wird für das laufende Geschäftsjahr (per Ende März) bei einem Umsatz auf Vorjahresniveau eine am Betriebsgewinn (Ebit) gemessene Marge von 6 bis 9% in Aussicht gestellt. Für das erste Semester stehen nur 4,5% zu Buche, sodass im zweiten noch einiges kommen muss, vor allem aus Einsparungen.

Die Bestätigung des Ausblicks ist das Gute – und Wichtige – an dem erstmals nach Swiss GAAP FER rapportierten Halbjahresabschluss. Der Rest wirkt über weite Strecken ernüchternd (vgl. Tabelle mit rückwirkend angepassten Vorjahreswerten). Nicht, dass die Geschäftsleitung zu viel versprochen hätte. Sie hatte den Ausblick vom 6. Juni in recht dunklen Farben skizziert. Doch es gab leise ­Hoffnung auf den einen oder andern Lichtschimmer. Sie wurde enttäuscht.

Nur das Servicegeschäft stützt

Ausser im Umsatz wurden alle AWP-Konsensschätzungen verfehlt, die in den ­Ergebnisgrössen sogar klar. Die Umsatzsteigerung erklärt sich mit zwei Gross­aufträgen, deren Auslieferung (und ­Ver­buchung) sich vom vergangenen ins ­laufende Geschäftsjahr verschoben hatte; ohne sie wäre ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen gewesen.

Das Servicegeschäft (Services Division) verhindert momentan Schlimmeres, obwohl es nicht rundum überzeugt. Auftragseingang und Profitabilität liegen unter Vorjahr, zudem wird das schwache Neumaschinengeschäft (Systems Division) das Wachstum dämpfen. In der ­Einschätzung des Managements soll es sich aber weiter positiv entwickeln.

Im Zusammenhang mit dem Neu­maschinengeschäft spricht das Management von einem «weiterhin äusserst ­aggressiven Marktumfeld» – wer sich einen Auftrag sichern kann, tut dies oft zu schlechten Konditionen.

Die Nachfrage aus der petrochemischen und der chemischen Industrie sowie aus dem Raffineriebereich entwickle sich zwar nach wie vor günstig. Weiterhin «auf sehr tiefem Niveau» bewege sich ­jedoch das wichtige Marinegeschäft im Bereich Gastransport und Gaslagerung. In dem einst lukrativen Markt gibt es heute viel Kapazität; die Nachfrage ist schwach. Wann sich der Auftragseingang der Systems Division erholt, ist schwer absehbar. «Frühestens» im nächsten Geschäftsjahr, schätzt die Geschäftsleitung.

Aktien für die Beobachtungsliste

Angesichts dieser Unsicherheit erstaunt es nicht, das Burckhardt Compression zu den Schweizer Aktien mit der höchsten Leerverkaufsquote zählen (18% per Ende Oktober). Die Leerverkäufer wetten auf eine länger anhaltende Flaute und somit auf sinkende Kurse; sie verkaufen geliehene Aktien in der Erwartung, diese günstiger zurückkaufen (und dem Verleiher zurückgeben) zu können.

Im bisherigen Jahresverlauf haben sich die Titel unter starken Schwankungen weniger gut entwickelt als der Markt. Auch die Publikation des Zwischen­berichts hat Terrain gekostet, da sich manch eine Gewinnerwartung als zu hoch erwiesen hat. Auch die FuW-Schätzung wird nochmals gesenkt, auf 7.60 und 10.90 Fr. je Aktie für das laufende und für das kommende Geschäftsjahr.

Das daraus abgeleitete Kurs-Gewinn-Verhältnis 2018 mutet mit 26 hoch an. Wegen der gedämpften Ertragslage hat es aber wenig Aussagekraft. Demgegenüber liegt das laufende Kurs-Umsatz-Ver­hältnis mit 1,7 klar unter dem histo­rischen Schnitt. Das ist einerseits ­gerechtfertigt, weil der frühere Umsatz dank höherer Margen wertvoller war, zeigt andererseits aber auch, dass die Aktien nicht teuer sind und Potenzial nach oben haben, sobald sich die Aussicht auf eine Geschäftsbelebung festigt.

Das kann schon bald der Fall sein. Die Talsohle scheint zumindest nah zu sein. Nun muss sich noch zeigen, dass sie nicht zu breit ist. Anders gesagt: Die Titel gehören mit Blick auf ein mögliches ­Engagement auf die Beobachtungsliste.

Die komplette Historie zu Burckhardt finden Sie hier. »

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