Bell Food Group wächst dank Hügli-Kauf
Die Nahrungsmittelgruppe legt zu Jahresbeginn deutlich beim Umsatz zu. Die Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Hügli-Übernahme liegt im Rahmen der Erwartungen.
Die Übernahme von Hügli verhilft Bell Food Group zu einem Wachstumsschub: Der Umsatz des Fleischverarbeiters legte im ersten Quartal gut 20% auf 993,7 Mio. Fr. zu. Aber auch ohne die Akquisition des Suppen- und Saucenherstellers wäre die Gruppe 5,6% gewachsen. Damit verzeichnet der Lebensmittelhersteller ein stolzes Wachstum.
Wachsen konnte Bell Food Group in der Schweiz vor allem im Grosshandel und Lebensmittelverarbeitungsgeschäft. Zudem überzeugte das internationale Geschäft und das Convenience-Segment, das aus Hilcona, Eisberg und Hügli besteht. Probleme bereitet der Gruppe weiterhin das Schweizer Detailhandelgeschäft. Der Betriebsgewinn auf Stufe Ebitda erhöhte sich im ersten Quartal um 22,7% auf 61,6 Mio. Fr.
Kapitalerhöhung im Rahmen der Erwartungen
Nachdem die Generalversammlung am 10. April der Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Übernahme von Hügli zugestimmt hat, gab Bell Food Group zudem Details dazu bekannt. Das Volumen liegt im Rahmen der Erwartungen: Durch die Ausgabe von maximal 4 Mio. neuen Namenaktien sollen dem Unternehmen 612,6 Mio. Fr. zufliessen. Den bisherigen Aktionären der Bell Food Group werden davon 2,285 Mio. Aktien zu einem Bezugspreis von je 268 Fr. angeboten.
Die bisherigen Aktionäre erhalten die Möglichkeit, pro sieben gehaltene Aktien, vier neue zu zeichnen. Stichtag ist der 28. Mai nach Börsenschluss. Hauptaktionärin Coop, die 66% der Bell-Aktien hält, hat bereits im Vorfeld angekündigt, ihre Bezugsrechte auszuüben.
Irritierendes Angebot
Der unter Berücksichtigung des Verwässerungseffekts aufgrund der Ausgabe der neuen Aktien berechnete Kurs liegt mit knapp 350 Fr. deutlich über dem Bezugspreis. Nach der Bekanntgabe der Details am Freitagvormittag avancierten die Titel leicht auf 407 Fr.
Für Kleinaktionäre ist das Angebot aber irritierend: Bei einem Verhältnis von 7:4 können sie oft nicht vollständig von ihren Bezugsrechten Gebrauch machen, ohne einen Teil zu verkaufen oder zusätzliche Bezugsrechte zu kaufen, da die Anzahl Aktien nicht durch sieben teilbar ist. Hält ein Anleger zum Beispiel 100 Bell-Titel, so kann er nur 98% der Bezugsrechte direkt ausüben. Das macht die Sache für den Anleger komplizierter und teurer.
Die Bezugsfrist für die neuen Aktien dauert vom 29. Mai bis 6. Juni, die Bezugsrechte sind bis an 4. Juni an der Schweizer Börse SIX handelbar. Als erster Handelstag der neuen Aktien sieht Bell Food Group den 8. Juni vor.
Die komplette Historie zu Bell Food Group finden Sie hier. »
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