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Novartis-VRP: Haben viele Optionen für Sandoz

Basel (awp) - Novartis-Präsident Jörg Reinhardt will sich nicht festlegen, wenn es um die Zukunft der Generika-Sparte Sandoz geht. Mit Blick auf die derzeit laufende strategische Überprüfung sei "alles eine Option", sagte er in der TV-Sendung "CEO Talk" auf Tele Züri am Dienstagabend.

Über Jahre habe man diskutiert, ob "eine Generikasparte noch passt zum innovativen Pharmageschäft". Nun gehe man die Frage an. Immerhin hätten sich die beiden Sparten in den letzten Jahren eher auseinanderentwickelt, so Reinhardt weiter.

Auf die Frage, ob auch eine Fusion mit einem Konkurrenten denkbar wäre, sagt Reinhardt, momentan sei alles denkbar - auch, dass Sandoz letztlich im Konzern bleibe. "Wir haben gesagt, wir prüfen das und werden in den nächsten zwölf Monaten eine Entscheidung treffen." Entsprechend sei es auch möglich, Sandoz wie Alcon an die Börse zu bringen, oder die Sparte mit einem anderen Unternehmen zu fusionieren.

Die Berichte, wonach die Biontech-Grossaktionäre Andreas und Thomas Strüngmann einsteigen könnten bei Sandoz habe er auch gelesen. "Die Strüngmann-Brüder waren diejenigen, die uns vor 15 Jahren Hexal verkauft haben", erzählt Reinhardt. Nun seien sie im Gespräch, sich wieder für das Ganze zu interessieren. "Da würde sich der Kreis für die schliessen." Das sei sicher auch ein Thema, aber man sei noch lange nicht da.

Verschiedene Investitionsmöglichkeiten

Zum Thema Verwendung der Milliarden aus dem Verkauf der Roche-Aktien betont der VRP, dass es auch da verschiedene Optionen gebe. Auf Investorenseite gebe es eine breite Spanne von Wünschen. Während die einen gerne einen Aktienrückkauf sähen, plädierten andere für langfristige Investitionen ins Geschäft. "Wir ziehen vor, ins Geschäft zu investieren, bevor wir einen Aktienrückkauf machen."

Im Falle von Zukäufen sei es wichtig, dass man in Bereiche investiere, die zum Kerngeschäft gehören. "Kerngeschäft wäre die Onkologie, der Bereich Kardiovaskulär sowie die Immunologie."

Gleichzeitig betont Reinhardt, dass die Dividende gesichert sei und "wohl wieder etwas steigen" werde. Pharma sei ein langfristiges Geschäft, bei dem es Wellen in der Aktienkursentwicklung gebe. "Wichtig ist, dass man die Aktionäre vom langfristigen Wachstumspotential überzeugt." Novartis könne die Investoren "schon überzeugen, dass in der Pipeline vieles ist, was das Wachstum fördern wird."

Wenig überrascht zeigt sich Reinhardt unterdessen von der neuen Corona-Variante Omikron. "Die neue Variante ist keine Überraschung. Das musste irgendwann kommen." Was das genau bedeute, wisse man noch nicht, auch, ob die Impfstoffe wirkten, etc. "Das heisst: Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Das wird sich noch etwas hinziehen, sicher über den Winter."

Beziehung Schweiz-EU

Dagegen erachtet der VRP die Beziehung zwischen Schweiz und EU als problematisch. Eine Situation, die sich nicht zu bewegen scheine, sagte er. "Das wäre in unserem Interesse, wenn da bald eine stabile Lösung zustande käme."

hr/kw