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Presseschau vom Wochenende 45 (20./21. November)

Zürich (awp/sda) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

CORONA I: Die Booster-Impfungen für alle wird es doch erst im kommenden Jahr geben. Wie die "SonntagsZeitung" berichtet, seien viele Kantone nicht bereit, die Booster-Impfung gegen Covid-19 an Menschen unter 65 Jahren schon Anfang Dezember zu verabreichen. Termine für Auffrischungsimpfungen seien deshalb vorwiegend älteren Menschen vorbehalten, berichtet das Blatt. Bern zum Beispiel will die unter 65-Jährigen erst vom neuen Jahr an ein drittes Mal impfen. Der Zürcher Infektiologe Huldrych Günthard kritisiert die Kantone für ihr langsames Vorgehen. Er verlangt, dass bei Bedarf die Armee eingesetzt werden müsse, um die Booster-Kampagne voranzubringen. Vergangene Woche wurde bekannt, dass die Covid-19-Auffrischungsimpfung ab Ende November auch für Personen unter 65 Jahren möglich sein soll. Die zuständigen Stellen beim Bund arbeiteten an der Anpassung der Impfempfehlung, hiess es an einer Medienkonferenz. Die Auffrischungsimpfung soll frühestens sechs Monate nach der zweiten Impfung erfolgen. (SoZ, S. 1-3; siehe auch separate Meldung)

COVID-GESETZ: Rund 750 Abstimmungsbeschwerden sind vor der Abstimmung über das revidierte Covid-Gesetz am 28. November bei den Kantonen eingegangen. Das hat eine Umfrage der "NZZ am Sonntag" ergeben. Viele dieser Beschwerden sind identisch. Eine davon stammt vom Verein "Wir sind Menschen". Auch der Thurgauer SVP-Kantonsrat und Anwalt Hermann Lei hat eine Beschwerde formuliert, im Namen von 95 Personen. In den Eingaben wird laut der Zeitung geltend gemacht, dass in der Abstimmungsfrage keine Rede sei vom Zertifikat für Geimpfte, Genesene und Getestete, an dem sich die Gegnerinnen und Gegner der Vorlage vor allem stossen. Die Kantone traten auf die Beschwerden nicht ein, und vor Bundesgericht dürften sie nach Einschätzung des Blattes kaum Chancen haben. Schon vor der ersten Abstimmung über das Covid-Gesetz im Juni wurden mehrere Stimmrechtsbeschwerden eingereicht. Das Bundesgericht wies alle ab. (NZZaS, S. 12,13)

SRG: Der SP-Fraktion fordert in einem Positionspapier mehr Geld für die SRG. Ziel sei es, sie in eine internationale Nachrichtenagentur umzubauen, berichtet die "NZZ am Sonntag". "Ohne starke SRG wird die direkte Demokratie immer mehr von Geldmächtigen und ausländischen Technologiekonzernen abhängig", zitierte das Blatt aus dem Papier. Gemäss dem Positionspapier soll die SRG entgegen der heutigen Regelung auf allen Kanälen publizieren und auch Werbung online schalten können. Im Gegenzug sollen SRG-Inhalte für private Medien verfügbar sein. Schweizer Medien und Private sollen zudem eigene Beiträge auf der SRG-Plattform veröffentlichen können. Die Zeitung spricht von einer "digitalen Allmend". Der Berner FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen kritisiert das Papier. "Dass Facebook die Schweizer Medien inhaltlich konkurrenziert, ist ein Totschlagargument", sagte er dem Blatt. Dabei mache Facebook doch keinen Beitrag zu Abstimmungen oder zum Sechseläuten. (NZZaS, S. 11)

NOVARTIS: Die Kritik an der Preissetzung für die Genersatz-Therapie Zolgensma wird offenbar immer lauter. Mit 2,3 Millionen US-Dollar ist sie aktuell die teuerste einmalige Therapie weltweit. Wie die "SonntagsZeitung" berichtet, mehren sich allerdings mittlerweile Zweifel, ob die Wirksamkeit der Therapie diesen hohen Preis gerechtfertigt. So hätten deutsche Gesundheitsbehörden jüngst erklärt, man habe für keine der Patientengruppe einen Zusatznutzen gegenüber der Vergleichstherapie festgestellt. Neben Zolgensma von Novartis sind derzeit noch Spinraza von Biogen und Evrysdi von Roche zugelassen. Wegen des Urteils der deutschen Gesundheitsbehörden geriete der Millionenpreis für Zolgensma unter Druck, so das Blatt. Sollte Deutschland nämlich einen Preisrabatt durchsetzen, dürfte dies auch Folgen für die laufenden Preisverhandlungen in der Schweiz haben. (SoZ, S. 40)

SNB: Der Streit über den Einsatz der überschüssigen Nationalbankgewinne geht in der kommenden Session in eine neue Runde. Wie die "SonntagsZeitung" berichtet, haben die Gewerkschaften eine Studie vorgelegt, die zeigt, dass die Kantone auch mit weniger Nationalbankgeld gut leben könnten. Daher ist für die Gewerkschaften klar, dass eine Umleitung eines Teils der SNB-Gewinne in die Altersvorsorge zwingend sei. In der Studie kommen die Gewerkschaften zu dem Schluss, dass die Corona-Krise finanziell kaum anhaltende Effekte für die Kantone hat. Vielmehr sähen viele Kantone inzwischen sogar wieder Spielraum für Steuersenkungen. Schliesslich stellt die Studie laut SoZ fest, dass viele Kantone in dieser Situation nicht mit den vollen SNB-Gewinnen planen. Für Gewerkschaftschef Pierre-Yves Maillard ist dies ein Zeichen, dass die Kantone die SNB-Milliarden gar nicht verwenden. "Sie kommen nicht bei der Bevölkerung an, sondern werden mehrheitlich in den Vermögensaufbau gesteckt oder für Steuergeschenke vor allem an Reiche missbraucht." (SoZ, S. 4)

SBB: Der internationale Verkehr hat sich relativ schnell erholt. Zwar seien die Passagierzahlen noch nicht auf dem Niveau von 2019, aber deutlich über jenem von 2020, bestätigt SBB-Sprecher Martin Meier der "Schweiz am Wochenende". Vor allem bei Reisen ins Ausland biete die Bahn auf diversen Strecken derzeit günstige Tarife. Solche Sparb-Tickets seien immer wieder mal im Angebot, so der Sprecher. Dabei verfolgten der Schweizer ÖV und die ausländischen Partnerbahnen keine Tiefpreisstrategie, sagt Meier. Aber: "Solche attraktiven Preise sind wichtig für die Markterholung und die Konkurrenzfähigkeit der Bahn." Gerade mittel- und längerfristig würde die Preisgestaltung wieder eine bedeutendere Rolle haben, weil der Wettbewerb wieder zunehmen werde. (SaW, S. 14)

AEBI SCHMIDT: Steht für den Spezialfahrzeugehersteller schon bald ein Börsengang auf der Agenda? Immerhin sei eine Publikumsöffnung nach der Übernahme des US-Lastwagenausrüsters Monroe eine Option, sagte Barend Fruithof, der den Konzern seit 2017 führt, der "SonntagsZeitung". Allerdings sei dies für die nächsten 24 Monate kein Szenario. Für Peter Spuhler wäre dies dann ein weiterer Börsengang, an dem er massgeblich beteiligt wäre. Über sein private PCS Holding hält er die Mehrheit an Aebi Schmidt. Eingestiegen war er bereits 2006. Spuhler habe geliefert, was er angekündigt hatte und habe aus der kleinen Aebi, die damals 100 Millionen Franken Umsatz machte, einen internationalen Konzern geformt, so das Blatt weiter. Der Spezialfahrzeugehersteller sei derzeit die einzige Beteiligung Spuhlers, die nicht an der Börse sei. (SoZ, S. 42)

ON HOLDING: Nach Manhatten will die Zürcher Schuhmarke On am neuen Hauptsitz in Zürich West ebenfalls ein grosses Ladengeschäft mit eigenen Produkten eröffnen. Das hat zumindest der Co- CEO und CFO Martin Hoffmann im Gespräch mit der "Finanz und Wirtschaft" in Aussicht gestellt. "Wir eröffnen laufend neue On-Stores, im kommenden Jahr dürften es in Metropolen in Europa und USA vier Stück sein. Dazu gehört auch ein Flagship Store in Zürich." Zuletzt hatte das Unternehmen in China einen eigenen kleineren Shop eröffnet. On betreibt ein Multichannel-Distributionsmodell. Online wie offline gehen die Produkte über Händler an die Kunden oder direkt vom Unternehmen aus. Der Verkaufskanal DTC (Direct to Consumer) sei überdurchschnittlich profitabel und umfasse die eigenen E-Commerce-Aktivitäten sowie die eigenen Shops. (FuW, S. 10)

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