Zürich (awp) - Die Aktien von Molecular Partners sind am Dienstag nach enttäuschenden Pipeline-News zeitweise um annähernd einen Drittel eingebrochen. Das Biotechunternehmen hat in einer ersten zulassungsrelevanten Studie mit seinem Corona-Kandidaten die gesteckten Ziele nicht erreicht. Da für Molecular viel von dem Kandidaten abhängt, fällt die Reaktion entsprechend drastisch aus.
Um 09.50 Uhr beträgt das Minus 29 Prozent auf 9,88 Franken, im bisherigen Tagestief waren die Papiere gar bis auf 9,50 Franken abgerutscht. Mit dem heutigen Verlust hat sich der Kurs seit Jahresbeginn damit mehr als halbiert.
In der Studie wurde der Corona-Kandidat Ensovibep bei Patienten eingesetzt, die wegen ihrer Covid-19-Erkrankung bereits im Spital sind und dort behandelt werden müssen. Die Ergebnisse seien nicht so ausgefallen wie erhofft, heisst es in einem Statement von Molecular dazu.
Das Problem: Das Biotechunternehmen ist für den Corona-Kandidaten eine Zusammenarbeit mit Novartis eingegangen. Im Rahmen der Vereinbarung erhielt Molecular Partners eine Vorauszahlung von 60 Millionen Franken, eine weitere Zahlung von 150 Millionen Franken würde fällig, falls Novartis sich entscheiden sollte, den Kandidaten weiter zu vermarkten.
Diese Zahlung sowie die Lizenzumsätze werden natürlich nicht fliessen, sollte auch die zweite Studie mit dem Kandidaten nicht die gewünschten Ziele erreichen. Laut Molecular ist diese zweite Studie - die globale EMPATHY-Studie der Phase II/III bei nicht hospitalisierten Patienten - noch nicht abgeschlossen. Hier erwarte man Anfang 2022 weitere Daten, heisst es.
Darüber hinaus hatte Novartis bereits im vergangenen Jahr mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) einen Reservierungsvertrag über 200'000 Dosen für das Covid-19-Medikament unterzeichnet. Das finanzielle Engagement beläuft sich laut der Firma auf gegen zehn Millionen Franken. Die aktuellen Daten hätten "auf den Reservierungsvertrag keinen unmittelbaren Einfluss", heisst es vom Molecular dazu.
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