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Geberit-Aktien trotz höherer Jahresprognose tiefer

Bern (awp) - Die Aktien von Geberit sind am Mittwoch stark gestartet, haben aber schnell ins Minus gedreht. Der Sanitärtechnikkonzern konnte im dritten Quartal mit seinen Gewinnzahlen die Erwartungen zwar übertreffen und erhöhte für das Gesamtjahr die Umsatz- und Margenziele. Bei Analysten sorgen die höheren Prognosen aber nicht für Begeisterung.

Die Geberit-Aktien sinken um 09.55 Uhr um 1,1 Prozent auf 718,00 Franken, im Tageshoch kurz nach Eröffnung waren sie bis auf 741,00 Franken gestiegen. Der Gesamtmarkt gemessen am SMI notiert derweil 0,3 Prozent unter dem Schlussstand vom Vortag.

Mit Blick auf die ersten neun Monate des Geschäftsjahres zeigen sich Analysten vor allem von der Margenentwicklung beeindruckt. Die steigenden Herstellungskosten hätten kaum Spuren auf Gewinnebene hinterlassen. Zudem dürften die für das vierte Quartal terminierten Preiserhöhungen einen dämpfenden Effekt haben, so der Tenor.

Die ZKB hält in einem ersten Kommentar fest, dass die Markterwartungen jedoch bereits am oberen Ende der neuen Prognosen liegen. Daher werden die neuen Ziele als eher konservativ angesehen: "Für das Schlussquartal impliziert die neue Guidance in der Mitte etwa ein Nullwachstum beim Umsatz und einen Rückgang der EBITDA-Marge", schreibt der ZKB-Analyst. Dieses Szenario sei "unrealistisch tief". Man sehe daher zumindest bei der EBITDA-Schätzung leichten Revisionsbedarf nach oben.

Beim Analystenhaus Mirabaud heisst es ebenfalls, dass Geberit die neuen Ziele bereits erreicht haben dürfte und daher die Schätzungen nur leicht anzuheben seien. Die interessantere Frage sei, wohin die Reise im Jahr 2022 und darüber hinaus gehe. Die Marktposition von Geberit sei zwar stark, mit der mittlerweile hoch bewerteten Aktie habe man aber zu kämpfen, heisst es. Die "Halten"-Empfehlung wird bekräftigt bei einem Kursziel von 770 Franken.

Die Experten von Vontobel empfehlen die Titel ebenfalls weiterhin mit "Halten" bei einem leicht tieferen Kursziel von 750 Franken. Der präzisierte Wachstumsausblick und die höhere Margenprognose seien bereits in den Marktschätzungen reflektiert.

sta/uh