Newsticker

Geberit erhöht Margenprognose trotz geringerer Wachstumsdynamik

(Ausführliche Fassung)

Jona (awp) - Geberit hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2021 den Umsatz kräftig gesteigert. Allerdings hat sich die Wachstumsdynamik zuletzt etwas abgekühlt. Die Gewinnmarge ist wegen der hohen Rohstoffpreise vom hohen Niveau des ersten Semesters minim zurückgekommen, der Margenausblick wird dennoch erhöht.

Der Umsatz kletterte von Januar bis September um 18,8 Prozent auf 2,69 Milliarden Franken, wie der Sanitärtechnikkonzern am Mittwoch mitteilte. Dabei haben Währungseffekte positiv zum Umsatz beigetragen, organisch lag das Wachstum bei 17,0 Prozent. Geografisch gesehen legten die meisten europäischen Märkte zweistellig zu.

Im dritten Quartal hat Geberit mit einem währungsbereinigten Umsatzplus von 6,6 Prozent wie angekündigt etwas an Schwung verloren. Im zweiten Quartal waren die Verkäufe noch um über einen Drittel gewachsen, was allerdings zu einem guten Teil auf die Veränderung in der Vergleichsbasis zurückzuführen war. Zudem fiel im dritten Quartal der Vorkaufseffekt wegen der ausserordentlichen Preiserhöhung von Anfang Juli weg.

Home-Improvement-Trend beginnt nachzulassen

Weiter stellte Geberit im Berichtsquartal eine Normalisierung der Lagerbestände beim Grosshandel sowie erste Anzeichen einer Abschwächung des Home-Improvement-Trends fest. Und die Herausforderungen an den Rohmaterialmärkten seien "erheblich" gewesen.

Die gestiegenen Rohmaterialpreise und die hohen Energie- und Frachtkosten schlugen denn auch trotz Preiserhöhungen verstärkt auf die Margen durch, auch wenn die Gewinnziffern weiterhin solid ausfielen. Die operative Marge (EBITDA) erhöhte sich nach neun Monaten gegenüber dem Vorjahr leicht auf 33,3 Prozent, sequentiell, das heisst im Vergleich zum zweiten Quartal 2021, nahm die Marge im dritten Quartal allerdings leicht ab.

Und so schnell dürfte sich am Margendruck nichts ändern. Geberit prognostiziert für das vierte Quartal einen weiteren Anstieg der Rohmaterialpreise - mit rund 3 Prozent dürfte er allerdings etwas geringer ausfallen als in den ersten neun Monaten. Auf die Profitabilität dürften zudem die deutlich ansteigenden Energiepreise drücken.

Ausblick für Marge erhöht

Der Reingewinn kletterte im Vergleich zur Periode Januar bis September 2020 um knapp 30 Prozent auf 653 Millionen Franken ebenfalls markant in die Höhe. Damit hat Geberit die Erwartungen der Analysten auf allen Ebenen übertroffen.

Der bisherige Ausblick auf das Gesamtjahr 2021 wird hinsichtlich der Marge etwas erhöht und mit Blick auf den Umsatz präzisiert. Das Unternehmen rechnet nun mit einem Wachstum des Nettoumsatzes im Bereich von 12 bis 14 Prozent (bisher "niedriger zweistelliger" Bereich) in lokalen Währungen sowie einer EBITDA-Marge zwischen 30 und 31 Prozent (bisher "im oberen Bereich des mittelfristigen Zielkorridors von 28 bis 30 Prozent).

Geberit sieht indes nach wie vor erhebliche Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Pandemie und deren wirtschaftlichen Auswirkungen. Dies gelte insbesondere für die die Verfügbarkeiten und die Preisentwicklung auf den Rohmaterialmärkten und die Entwicklung bei den Energie- und Frachtkosten.

cf/uh