Zofingen (awp) - Der Pharmazulieferer Siegfried ist trotz der Cyberattacke im Mai auf gutem Weg, in eine neue Umsatz-Liga einzutreten. Nicht zuletzt dank des Zukaufs von zwei Novartis-Standorten sind die Zofinger in den ersten sechs Monaten 2021 gewachsen.
Die Verkäufe nahmen im ersten Semester um 20,3 Prozent auf 466,9 Millionen Franken zu, wie die Gesellschaft am Donnerstag mitteilte. In Lokalwährung gerechnet ergab sich ein Plus von 9,4 Prozent.
Unter dem Strich verdiente Siegfried 29,3 Millionen Franken - ein Plus von mehr als 40 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Kern-Ergebnisse
Auch die von Siegfried hervorgehobenen "Kern-Ergebnisse" können sich sehen lassen. Diese schliessen aussergewöhnliche Aufwendungen und Erträge aus.
Der Betriebsgewinn "Core-EBITDA" kletterte laut Mitteilung um 38,6 Prozent auf 80,5 Millionen Franken, die entsprechende Marge wurde um 2,3 Prozentpunkte auf 17,3 Prozent verbessert. Der "Core-Reingewinn" nahm um mehr als 50 Prozent auf 32,6 Millionen zu.
Mit diesen Zahlen wurden die Erwartungen der von AWP befragten Analysten allerdings durch die Bank verfehlt.
Cyberattacke hinterlässt Spuren
Wie das Unternehmen in der Mitteilung betont, kam es wegen der Cyberattacke im Mai zu Produktions- und Umsatzausfällen, die nahezu alle Standorte des Siegfried-Netzwerks betroffen hatten.
Von den beiden Sparten hat das Geschäft mit Wirksubstanzen und Zwischenprodukten, das neu etwa 59 Prozent zum Umsatz beiträgt, unter der Cyberattacke besonders gelitten (Umsatz -5,4%). Bislang betrug der Umsatzbeitrag der Sparte etwa drei Viertel.
Mit sogenannten Fertigformulierungen (Tabletten und sterile Abfüllungen) steigerte Siegfried den Umsatz um 96,4 Prozent. Hier habe sich der Zukauf der beiden Novartis-Standorte in Spanien bemerkbar gemacht. Die Sparte trug 41 Prozent zum Halbjahresumsatz (Vorjahr 25 Prozent) bei.
Milliarden-Liga
Beim Blick nach vorne bleibt Siegfried dabei, im laufenden Jahr einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Franken erzielen zu wollen - ein Sprung gegenüber 845 Millionen aus dem Vorjahr. Die Profitabilität werde dabei weiter in Richtung des Zielbereichs einer Core-EBITDA-Marge um 20 Prozent steigen.
hr/rw