Freiburg (awp) - Der Hersteller von Elektronikkomponenten Lem erholt sich weiter vom Corona-Dämpfer. Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres 2021/22 steigerte das Westschweizer Unternehmen sowohl den Umsatz als auch den Gewinn deutlich. Mit Blick nach vorne bleibt das Management vorsichtig.
In den Monaten April bis Juni stiegen die Einnahmen um ein Viertel auf 93,3 Millionen Franken. Wechselkursbereinigt betrug das Plus 24 Prozent, wie die Gruppe am Mittwoch mitteilte. Vor einem Jahr hatte Lem die Coronakrise zu spüren bekommen und davon erholt sich das Unternehmen nun. Der Auftragseingang kletterte um 146 Prozent auf 146,4 Millionen Franken in die Höhe.
Lem profitiere stark von der allgemeinen Markterholung, wird CEO Frank Rehfeld in der Mitteilung zitiert. Die Umsätze wie auch die Auftragseingänge seien in den vergangenen vier Quartalen laufend verbessert worden. Verglichen mit dem vierten Quartal 2020/21 betrug das Umsatzplus 13 Prozent.
Wachstum in China
Angetrieben wird das Geschäft von der guten Nachfrage aus China, wo Lem den Umsatz im Startquartal insbesondere im Solarmarkt und im Geschäft mit Herstellern von Elektroautos stark habe steigern können. Der Anteil am Gesamtumsatz des chinesischen Geschäfts beträgt bereits 39 Prozent. Europa steuerte derweil 32 Prozent, Nordamerika 8,3 Prozent und der Rest der Welt 21 Prozent zum Umsatz bei.
Im Industriegeschäft stieg der Umsatz um 22 Prozent auf 73,2 Millionen Franken, wobei vor allem der Bereich Drives (+32%) einen wichtigen Beitrag dazu geleistet haben. Und auch das Geschäft mit Komponenten für die Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien (+27%) sei stark gewachsen.
Im kleineren Automotive-Segment nahm der Umsatz sogar um 39 Prozent auf 20,1 Millionen Franken zu. Hier habe die grosse Nachfrage aus den Märkten Elektromobilität (+65%) und Ladestationen (+60%) geholfen, heisst es.
Zurückhaltender Ausblick
Auch in den Ergebnissen zeigen sich deutliche Erholungstendenzen: Der Betriebsgewinn (EBIT) nahm um 60 Prozent auf 21,2 Millionen Franken und der Reingewinn um 56 Prozent auf 17,3 Millionen Franken zu. Mit den Quartalszahlen wurden die Erwartungen von Analysten auf allen Ebenen übertroffen.
Trotz der guten Zahlen bleiben die Aussichten für die nächsten Quartale von Vorsicht geprägt. Noch gebe es mit Blick auf den Pandemieverlauf und neue Corona-Varianten sowie aufgrund bestehender Lieferengpässe am Halbleitermarkt gewisse Risikofaktoren, heisst es. Auch der Handelsstreit zwischen den USA und China belaste das Marktumfeld.
mk/uh