Es gibt weder Ausrede noch Entschuldigung. Wer in Aktien von Waffenherstellern investiert, schlägt aus dem Tod von Menschen Profit. Die halbautomatischen Schusswaffen des Typs AR-15 als Beispiel: 17 Tote beim Amoklauf an der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland, Florida, vom Februar dieses Jahres, 58 Tote beim Attentat während des Country Festival in Las Vegas, Nevada, vom Oktober 2017 und 27 Tote beim Massaker an der Grundschule Sandy Hook in Nowtown, Connecticut vom Dezember 2012. Und es gibt noch viele mehr.
Die drei kotierten US-Waffenhersteller American Outdoor Brands, Vista Outdoor sowie Sturm, Ruger & Co. haben solche halbautomatischen Waffen im Sortiment. Jeder Anleger, der Aktien dieser Unternehmen im Portfolio hält, muss sich darüber im Klaren sein.
Die Aktien müssen nicht direkt gehalten werden. Sie können sich auch in einem Fonds verstecken. Die drei kotierten US-Waffenhersteller befinden sich zwar weder im Leitindex Dow Jones Industrial noch im marktbreiten Index S&P 500, dafür aber unter anderem im Russell 2000, im Index für kleinkapitalisierte Unternehmen.
Produkte, die den Russell 2000 abbilden, halten zwangsläufig auch Aktien von Waffenproduzenten im Portfolio. Darum gehören Anbieter von ETF wie BlackRock auch zu den grössten Aktionären von American Outdoor Brands und Co. Zusammengefasst halten aber aktiv geführte Aktienfonds den grössten Anteil an diesen Unternehmen. Sie sind auch diejenigen, die die Anteile einfach verkaufen können, ohne die Regeln des Fonds zu verletzen.
Am Ende liegt es in der Verantwortung eines jeden Investors, welche Papiere er sich ins Depot kauft. Er darf aber nicht vergessen, dass hinter diesen Titeln Unternehmen mit Produkten und Dienstleistungen stecken, die ihre Spuren in der realen Welt hinterlassen. Und für die hohe Zahl der Amokläufe und der Todesopfer an Schulen und anderen öffentlichen Plätzen in den USA gibt es einen Hauptgrund: die hohe Zahl der Schusswaffen, die im Besitz der amerikanischen Bevölkerung sind.
FuW – Das Wochenende
Erhalten Sie zum Wochenende handverlesene Leseempfehlungen der Redaktion.Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch
Waffenhersteller: Anleger haben eine Verantwortung
Wer Aktien von Waffenherstellern im Depot hat, muss sich der Implikationen bewusst sein. Ein Kommentar von FuW-Redaktor Martin Lüscher.