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Trump zu Treffen mit Kim Jong-un bereit

Das vom nordkoreanischen Aufrüstungsprogramm ausgehende Risiko gilt als einer der weltweit bedrohlichsten Gefahrenherde. Nachdem sich der amerikanische Präsident Donald Trump und der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un vor wenigen Wochen noch mit üblen Beschimpfungen und Beleidigungen überzogen haben, könnten sich die beiden jedoch schon bald direkt am Verhandlungstisch gegenübersitzen.

Die beiderseitige Annäherung hat unter der Vermittlung Seouls stattgefunden, das im Februar eine Delegation aus dem Norden des geteilten Landes zu den im Süden abgehaltenen Olympischen Winterspielen eingeladen hatte. Südkoreas Sicherheitsberater Chung Eui-yong, der diese Woche für Gespräche in Washington weilte, sagte im Anschluss an einen Besuch in der nordkoreanischen Hauptstadt, Kim Jong-un sei erpicht darauf, Trump zu treffen.

Der amerikanische Präsident liess seinerseits am Donnerstag via Tweet wissen, eine persönliche Zusammenkunft sei geplant. Zeitpunkt und Ort des Treffens stehen nach Angaben des Weissen Hauses noch nicht fest.

Positionen gehen weit auseinander

Es bleibt trotz der jetzt sensationellen verbalen Deeskalation weit offen, ob die seit Jahrzehnten schwelende Krise wirklich beendet ist. Denn es gab auch zuvor wiederholt Tauphasen im Verhältnis der zwei Staaten, die allerdings nicht von Dauer waren. Die Positionen der beiden Seiten gehen auch heute weit auseinander.

Trump schrieb auf Twitter, es gehe nicht nur um eine Einfrierung des Atomwaffenprogramms, sondern um eine vollumfängliche Denuklearisierung. Auch würden die Wirtschaftssanktionen bis zum Erreichen einer Abmachung aufrechterhalten.

Atomprogramm als Lebensversicherung

Gemäss Sicherheitsberater Chung hat auch Kim von einem Verzicht auf das eigene Atomwaffenprogramm gesprochen. Bedeutend ist vor allem auch, dass der Diktator dabei nicht auf den Verzicht auf die geplanten gemeinsamen Manöver der Verbündeten USA und Südkorea besteht. Doch eigene Massenvernichtungswaffen sind in den Augen des nordkoreanischen Regimes auch die beste Lebensversicherung.

Diese Lehre hat das Regime nicht zuletzt aus dem 2011 von den USA, England und Frankreich unterstützten Sturz von Muammar al-Gaddafi gezogen. Der libysche Diktator hatte vor zwei Jahrzehnten im Gegenzug für bessere Beziehungen zu den USA auf Massenvernichtungswaffen und ballistische Raketen verzichtet. Allerdings haben US-Militärkreise jüngst Zweifel angemeldet, ob Nordkorea über einsatzfähige Interkontinentalraketen verfügt, die es auch gegen Ziele in Nordamerika einsetzen könnte.

Wirtschaftssanktionen zeigen Wirkung

Kims Verhandlungsbereitschaft dürfte nicht zuletzt eine Reaktion auf die in den vergangenen Monaten immer strenger gewordenen Wirtschaftssanktionen sein. Vor allem hat auch der traditionelle Verbündete China durch eine weitgehende Einschränkung des bilateralen Handels den Druck auf Pjöngjang verstärkt.

Der Norden wird im Gegenzug für Konzessionen mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht nur auf Aufhebung der Sanktionen, sondern auch auf Wirtschaftshilfe bestehen, wie das bereits vor zwei Jahrzehnten der Fall war, als das Nuklearprogramm ebenfalls zeitweise eingefroren worden war.

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