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Viel Zukunft in den Medartis-Aktien

Sitz der Firma Medartis in Basel.

Medartis ist erst seit Frühjahr an der Börse, macht den Investoren aber bereits Freude. Die Titel kamen zu 48 Fr. an den Markt, pendelten sich danach um 70 Fr. ein und stiegen schliesslich über 80 Fr., bis im September ein Kursrutsch sie wieder gegen 70 Fr. sinken liess.

Die sich in diesem Verlauf spiegelnde Volatilität wird wohl noch etwas abnehmen, je mehr Valoren in stabile Hände wandern. Doch sie wird überdurchschnittlich bleiben, denn Medartis ist ein schnell wachsendes Medtech-Unternehmen in einem interessanten Markt. Sie stellt Implantate für kleinteilige und komplizierte Knochenbereiche wie Kopf, Hände, Schultern und Füsse her. «Das sind im Vergleich zu den Hüft- oder den Knieprothesen kleine Märkte», erklärt Mitgründer und CEO Willi Miesch, «doch sie wachsen mit Raten zwischen 5,6 und 6,8% rund doppelt so schnell.»

Margendruck nur temporär

Im ersten Halbjahr ist der Umsatz von Medartis 23% auf 61 Mio. Fr. gewachsen, der Ebitda ist ohne IPO-Kosten allerdings bloss 5% auf 9 Mio. Fr. gestiegen. Der Grund dafür ist vor allem in der Entwicklung des Personalbestands zu suchen. Er hat 31% zugenommen. Darin manifestieren sich die Erhöhung der Marktpräsenz in den Kernmärkten sowie höhere Entwicklungsaktivitäten und Aufwand wegen Regulierungsanforderungen. «Und wir haben vorab schon in den Marktstart in Japan im kommenden November und in China im kommenden Jahr investiert», erklärte Miesch in seinem Referat an der Anlegerkonferenz Investora. Bei vielen dieser Kosten handelt es sich um wichtige Vorleistungen für künftiges Wachstum. Bleibt das Wachstum hoch, dann wird der Kostenanteil am Umsatz bald sinken, was eine positive Hebelwirkung auf den Gewinn haben wird.

Stabile Kundenbeziehungen als Erfolgsfaktor 

Vieles spricht dafür, dass Medartis weiterhin weit überdurchschnittlich wächst und die Gewinnspanne wegen der Vorteile der zunehmenden Grösse stetig breiter wird. Der Fokus auf Qualität, Innovation und bestausgebildete, erfahrene Mitarbeiter erhöht die Wachstumskraft zusätzlich. Miesch betont die Wichtigkeit eines guten Aussendienstes: «Die Hälfte unseres Erfolgs ist produktbedingt, die andere Hälfte ist einer seriösen, langjährigen und stabilen Kundenbeziehung geschuldet.»

Mit einem Börsenwert von etwa 850 Mio. Fr. ist das Unternehmen, das 2019 gemäss ZKB-Schätzung einen Umsatz von etwa 150 Mio. Fr. und einen Reingewinn von 12 Mio. Fr. erreichen dürfte, allerdings schon stolz bewertet. Das so errechenbare KGV beträgt rund 70. Doch Aktien von gut aufgestellten und schnell wachsenden Unternehmen sind nie günstig zu haben.