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US-Tech-Riesen ernten Applaus

Amazon-Gründer Jeff Bezos: Das Vermögen des reichsten Menschen auf dem Planeten ist in einem Tag um weitere 12 auf 134 Mrd. $ gestiegen.

Für Investoren in amerikanischen Technologiewerten geht es Schlag auf Schlag. Nachdem Facebook und der Google-Mutterkonzern Alphabet in der ersten Wochenhälfte den Abschluss zum ersten Quartal präsentierten, haben am Donnerstag mit Amazon, Microsoft und Intel drei weitere Schwergewichte der Branche die Zahlen vorgelegt.

Mit beeindruckenden Nachrichten wartet Amazon auf. Dass der Internetriese aus Seattle eine Wachstumsmaschine ist, gehört an der Börse längst zum Grundwissen. Überraschend fällt deshalb vor allem das Resultat unter dem Strich aus: Der Gewinn ist im ersten Quartal auf 1,6 Mrd. $ oder 3.27 $ pro Aktie gestiegen, womit er gegenüber der Vorjahresperiode auf mehr als das Doppelte zugenommen hat.

Als kräftigster Treiber erweist sich einmal mehr das Cloud-Geschäft Amazon Web Services (AWS), das Speicherkapazität und Softwaredienste übers Internet anbietet. Der Umsatz der Sparte hat sich fast 50% auf 5,4 Mrd. $ verbessert, was Konzernchef Jeff Bezos in der Medienmitteilung besonders herausstreicht.

«AWS hat den ungewöhnlichen Vorteil, dass wir einen Vorsprung von sieben Jahren hatten, bevor wir uns mit den ersten Konkurrenten konfrontiert sahen», hält der Amazon-Gründer fest. Heute biete die Sparte den technologisch am weitesten fortgeschrittenen Dienst im Cloud-Bereich an. «Deshalb hat sich das Wachstum von AWS jetzt das zweite Quartal in Folge so bemerkenswert beschleunigt», lässt sich Bezos zitieren.

Prime-Kunden müssen mehr zahlen

Im Retail-Segment trägt seit letztem Herbst die 15 Mrd. $ teure Akquisition der Biosupermarktkette Whole Foods wesentlich zum Umsatz von Amazon bei. Neu bietet das Unternehmen in zehn US-Grossstädten einen Lieferdienst für Nahrungsmittel an. In den vergangenen Wochen hat es zudem eine kinderfreundliche Version des Smartspeakers Echo sowie einen Auslieferservice lanciert, der Pakete im Autokofferraum deponiert.

Während einer Konferenzschaltung mit Finanzanalysten kündigte Bezos ausserdem an, dass die jährliche Grundgebühr für Amazon-Prime-Kunden in den USA per 11. Mai um 20% auf 119 $ steigt. Vergangene Woche hatte Amazon erstmals offengelegt, dass der Prime-Dienst, der übers Internet bestellte Artikel innerhalb von zwei Tagen ohne zusätzliche Versandkosten liefert, inzwischen 100 Mio. Mitglieder zählt.

Konzernweit hat der Umsatz über 40% auf 51 Mrd. $ zugenommen. Für das laufende Quartal stellt Amazon 51 bis 54 Mrd. $ in Aussicht, was 34 bis 42% Wachstum entspricht. Eingerechnet ist darin ein positiver Wechselkurseffekt von rund 1,2 Mrd. $. Das operative Ergebnis soll sich auf 1,1 bis 1,9 Mrd. $ belaufen, nachdem es im Vorjahreszeitraum knapp 630 Mio. $ gewesen sind.

An Wallstreet sorgt der Abschluss für Applaus. Die Aktien Amazon avancierten am Donnerstag nach der Resultatpublikation im nachbörslichen Handel rund 7% auf 1626.50 $, was einem neuen Kursrekord entspricht. Das Vermögen von Bezos hat sich damit innerhalb eines Tages um 12 auf 134 Mrd. $ erhöht. Allein seit Anfang Jahr haben die Amazon-Titel annähernd 30% Terrain gutgemacht, wogegen der US-Leitindex S&P 500 nicht vom Fleck kommt.

Intel erhöht Prognose -

Beifall erntet ebenso Intel. Die Aktien des Chipriesen aus dem Silicon Valley rückten nachbörslich mehr als 5% auf 55.77 $ vor. Bereits im Tageshandel hatte ein erfreulicher Abschluss des Konkurrenten AMD im Halbleitersektor für Auftrieb gesorgt.

Für Zuversicht unter Investoren sorgt mitunter, dass Intel die Probleme offenbar im Griff hat, die Anfang Jahr im Zusammenhang mit einer Sicherheitslücke bei fast allen verkauften Chips aufgetreten sind. «Unsere auf Daten fokussierte Strategie treibt die Transformation des Unternehmens an, und wir erhöhen die Jahresprognose für Gewinn und Cashflow», sagt Finanzchef Bob Swan im Pressecommuniqué.

Demgemäss soll sich der Umsatz für 2018 neu auf 67,5 Mrd. $ belaufen, nachdem es vergangenes Jahr 62,8 Mrd. $ waren. Der Ausblick für die Betriebsmarge – die wohl wichtigste Kennzahl für Intel-Investoren – beträgt jetzt 29% statt wie bisher 28%. Daraus soll sich ein Gewinn von knapp 3.80 $ pro Aktie ergeben.

Wie Amazon expandiert Intel im Cloud-Bereich am schnellsten. Der als «datenfokussiert» bezeichnete Umsatz mit Hardware und Rechendiensten hat im vergangenen Quartal 25% zugenommen, während der PC-Bereich 3% gewachsen ist. Konzernweit haben sich die Einnahmen 9% auf 16,1 Mrd. $ verbessert. Der Gewinn ist 50% auf 4,5 Mrd. $ oder 93 Cent pro Aktie gestiegen, was die Erwartungen der Analysten übertroffen hat.

Microsoft hält Kadenz hoch

Ein ähnlicher Trend zeigt sich bei Microsoft. Der Softwarekoloss, der Ende März eine organisatorische Neuausrichtung gestartet hat, verzeichnet ebenfalls im Cloud-Geschäft rasantes Wachstum. Es besteht primär aus dem Bereich Azure, der den Umsatz im Berichtszeitraum rund 90% gesteigert hat – eine Kadenz, die er inzwischen bereits mehr als zehn Quartale in Folge ausweist.

Insgesamt haben die Einnahmen von Microsoft 16% auf 26,8 Mrd. $ zugenommen. Der Gewinn ist 35% auf 7,4 Mrd. $ oder 95 Cent pro Aktie gestiegen. Analysten prognostizierten im Vorfeld 25,8 Mrd. $ an Einnahmen und ein Ergebnis von 85 Cent pro Titel. Die Aktien rückten am Donnerstag nachbörslich mehr als 3% auf 97.50 $ vor.

Nachdem Alphabet zu Wochenbeginn enttäuscht hat, sorgen die Nachrichten von Amazon, Intel und Microsoft damit spürbar für Erleichterung an Wallstreet. Das Gleiche gilt für die Zahlen von Facebook vom Mittwoch . Mit dem Ergebnis von Apple steht am kommenden Dienstag ein weiterer wichtiger Abschluss im Tech-Sektor an.

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