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Too Big

Für ein Mal spannen SVP und SP in einer Sache zusammen, die nicht völlig absurd ist. Am Montag überraschten die Rechts- und die Linkspartei im Nationalrat mit Vorstössen, die darauf abzielen, die beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse zu zerschlagen. Sie fordern den Bundesrat auf, Lösungen zum Problem des Too big to fail aufzuzeigen.

Ihr Anliegen ist berechtigt. Die ­beiden Grossbanken stellen für die Schweiz tatsächlich ein Risiko dar, und das Too-big-to-fail-Dilemma ist alles andere als gelöst. Doch der Ansatz, das Problem über die Zerschlagung der Banken zu lösen, zielt in die falsche Richtung. Der sinnvollere Weg läuft über die Forderung nach mehr und qualitativ besserem Eigenkapital.

Fünf Jahre nach der staatlichen Rettung der UBS braucht die Schweiz eine unverkrampfte Auseinandersetzung über den Nutzen und die Risiken der Grossbanken. Es bleibt eine Tatsache, dass UBS und CS in Relation zur schweizerischen Wirtschaftsleistung ein gigantisches ­Bilanzvolumen aufweisen. Ebenso bleibt es ein Fakt, dass der Steuerzahler – genauso wie im Fall einiger Kantonalbanken – im Risiko steht, sollte eines der Institute in ernsthafte Schwierigkeiten geraten . Und das ist ein durchaus mögliches Szenario.

Falsch wäre es aber in dieser Ausgangslage, die Banken zu zerstören. Die Schweiz hat bereits den richtigen Weg gewählt und geht mit ihren Eigenkapitalanforderungen deutlich über die ­Basel-III-Empfehlungen hinaus.

Der Makel ist bloss: Die Anforderungen gehen nicht weit genug. Auch in der Schweiz liessen sich die Politiker am Ende vom Argument der Banken beeindrucken, der Aufbau von mehr Eigenkapital belaste die Realwirtschaft – obwohl diesem Argument ökonomisch betrachtet jede Basis fehlt. Mehr Eigenkapital in den Bankbilanzen ist und bleibt das effektivste Mittel, die Robustheit der Institute zu erhöhen. Diesen Weg sollte die Politik kompromisslos weiter verfolgen.