Das schwächste Jahr für den SMI seit 2008
Der Schweizer Leitindex hat seit Jahresanfang über 10% an Wert eingebüsst. Das letzte Mal, als es an der Börse so schlecht lief, hatte die Finanzkrise die Märkte fest im Griff.
Das schwierigste Kalenderjahr für die Börsen seit der Finanzkrise geht zu Ende. Das Schweizer Leitbarometer, der Swiss Market Index (SMI), der die zwanzig grössten und liquidesten hiesigen Aktien abbildet, hat seit Jahresbeginn über 10% an Wert verloren.
Daran wird auch der letzte Handelstag am Freitag – am 31. Dezember ist die Schweizer Börse geschlossen – wohl nicht mehr viel ändern.
Zur grossen Freude der Anleger hatte der SMI noch im Januar die alte Bestmarke aus dem Jahr 2007 übertroffen und bei 9600 Punkten ein neues Rekordhoch markiert.
Schwungvoller Start
Zu diesem Zeitpunkt deutete kaum etwas auf ein schwieriges Jahr. Im Gegenteil: Weltweit legten die Aktienmärkte einen fulminanten Start hin. Innerhalb weniger Wochen avancierte der Aktienindex für die Industrieländer von MSCI um 7%, der Index für die Schwellenländer legte bis Ende Januar gar mehr als 10% zu. Zwar war der SMI mit merklich weniger Schwung unterwegs, aber auch er tendierte leicht nach oben.
Seither zeigt der Trend jedoch, trotz einer vorübergehenden Erholung im Sommer, nach unten. Steigende Zinsen, sich abschwächende Konjunkturindikatoren und vor allem der Handelsdisput zwischen den USA und China sorgten für Verunsicherung. Die Brexit-Verhandlungen sowie der Budgetstreit zwischen Italien und der EU wirkten sich ebenfalls negativ auf die Börsenstimmung aus.
Weltweit setzte eine Kurserosion ein, der sich kaum ein Aktienmarkt entziehen konnte. Einzig die US-Börsenindizes scherten aus und verbuchten bis September Kursgewinne – doch dann wurden auch sie von der Schwerkraft erfasst.
Sechstschwächstes Jahr
2018 ist das bislang sechstschwächste Börsenjahr für den SMI seit seiner Lancierung vor dreissig Jahren. Letztmals schwächer war der Index vor zehn Jahren – damals hatte die globale Finanzkrise die Märkte fest im Griff.
Einzig in den Jahren 1990, 1994, 2001, 2002 und 2008 schnitt der Index schlechter ab. Allerdings mussten die Marktteilnehmer in diesen Phasen deutlich stärker leiden. In vier dieser Jahre verlor der SMI über 20%, 2008 brach der Schweizer Leitindex gar um 30% ein.
Kaum Gewinner
Nicht einmal eine Handvoll Aktien widerstand heuer dem Abgabedruck: Lediglich der Versicherer Swiss Life, der Aroma- und Riechstoffhersteller Givaudan und der Pharmakonzern Novartis können 2018 einen Kurszuwachs verbuchen. Die übrigen siebzehn Unternehmen notieren alle im Minus. Berücksichtigt man die Dividenden, hellt sich das Bild für die Anleger indes etwas auf.
Aktien von besonders konjunkturabhängigen Unternehmen sackten überdurchschnittlich ab. So notieren Banktitel wie Credit Suisse und Julius Bär gegen 40% unter ihrem Stand von Anfang Jahr. Mit einem Rückgang von 30% mussten auch UBS kräftig Federn lassen, während der Personalvermittler Adecco ebenfalls fast 40% verloren hat.
Comeback der Volatilität
Kein Wunder, hat sich auch die Volatilität zurückgemeldet. Nach einem unnatürlich schwankungsarmen 2017 haben sich die Ausschläge an den Aktienmärkten in diesem Jahr wieder spürbar erhöht, wie ein Blick auf den Volatilitätsindex VSMI zeigt.
Mittlerweile ist die Stimmung unter dem Gros der Anleger äusserst pessimistisch geworden. Damit ist der Kontrast zum Optimismus von Ende 2017 frappant – wer weiss, vielleicht ist ja damit der Grundstein gelegt für ein erfreuliches Börsenjahr 2019.
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