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Viel Einfluss von Glass Lewis und ISS in der Schweiz

Knapp 96% der Traktanden an den Aktionärstreffen von Gesellschaften aus dem Swiss Market Index (SMI) hatten eine Zustimmungsquote von unter 80%, wenn ISS oder Glass Lewis die Ablehnung empfahlen.

Wenn die beiden grossen internationalen Stimmrechtsberater ISS und Glass Lewis Nein sagen, hat dies für Schweizer Konzerne unmittelbare Folgen. Das zeigt eine Auswertung des Beratungsunternehmens Georgeson zur Generalversammlungssaison 2018. Demnach hatten knapp 96% der Traktanden an den Aktionärstreffen von Gesellschaften aus dem Swiss Market Index (SMI) eine Zustimmungsquote von unter 80%, wenn ISS oder Glass Lewis die Ablehnung empfahlen.

Damit liegt die Schweiz im internationalen Vergleich auf Rang zwei. Nur in Frankreich waren die Aktionäre noch empfänglicher für die Vorgaben der beiden Proxy Advisor. Dies dürfte mit dem Verhalten von Schweizer Pensionskassen und Vermögensverwaltern zusammenhängen. Eine vor wenigen Tagen veröffentlichte Studie des Schweizer Corporate-Governance-Experten Swipra ergab, dass beide Anlegerkreise deutlich stärker auf die Empfehlungen von Stimmrechtsberatern zurückgreifen (90 und 71% der Befragten) als internationale Investoren (29%), die eher die aggregierten Informationen verwenden.

Gemäss der Studie von Georgeson gingen die Nein-Empfehlungen der Stimmrechtsberater für die Traktanden hiesiger Unternehmen gegenüber dem Vorjahr insgesamt zurück. Der Rückgang betrug bei ISS in der Schweiz 10% und bei Glass Lewis 30%. Dagegen nahmen die kritischen Abstimmungsempfehlungen in den übrigen Ländern tendenziell zu, vor allem in den Niederlanden.

Die durchschnittliche Zustimmungsrate an den Aktionärstreffen bei den untersuchten SMI-Unternehmen betrug in diesem Jahr 63,7% und lag damit vier Prozentpunkte unter dem Vorjahr. Auch im SMI Mid beobachtet das Beratungsunternehmen eine tiefere Zustimmungsrate, dort fiel der Wert 1,4 Prozentpunkte auf 69,3%. Bei den Blue Chips waren vor allem die Wahlen in den Verwaltungsrat ein kritischer Punkt. Es folgen bindende Abstimmungen über Vergütungen sowie Wahlen in den Vergütungsausschuss und der Vergütungsbericht.

Der Spezialfall Sika ist nur zum Teil berücksichtigt, da die Abstimmungsresultate erst nach Veröffentlichung der Studie vorlagen. Inzwischen ist der Streit zwischen der Führung des Bauzulieferers und der Erbenfamilie Burkard gelöst und die Ausgangslage für 2019 besser.