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Ohrfeige für UBS-Spitze

Der 2. Mai ist für die Aktionäre der UBS das, was der 1. Mai für die Arbeiterschaft ist: eine Gelegenheit, Frustration und Wut auszudrücken.

Die Aktionäre haben an der UBS-Generalversammlung der Bankführung die Entlastung für das Jahr 2018 verweigert. Lediglich 41,67% der Aktionärsstimmen unterstützen die Crew um Verwaltungsratspräsident Axel Weber und Konzernchef Sergio Ermotti.

Obwohl die rechtlichen Konsequenzen dieses Vorfalls gering sein dürften, ist die Verweigerung der Décharge doch eine schallende Ohrfeige für die Bankleitung. Letztmals hat das UBS-Aktionariat die Entlastung dem Team um Marcel Ospel verweigert, das die Bank mit unverhältnismässigen Risiken an die Wand gefahren hatte.

Die Versäumnisse des Duos Weber/Ermotti sind zwar weniger dramatisch. In der Summe macht UBS aber trotz ihrer Stabilität einen bedenklichen Eindruck. Er zeigt sich in der schlechten Kursperformance. Letztes Jahr hat die Aktie 32% ihres Werts verloren.

Es ist unglaubwürdig, wenn VR-Präsident Axel Weber an der GV den Unschuldigen spielt und zum Aktienkurs sagt: «Tatsächlich steht dieser in einem erstaunlichen Widerspruch zu den erzielten Resultaten. Unseres Erachtens entspricht er weder dem langfristigen Wert der Bank noch unserer Marktposition.»

Die UBS-Leitung wirkt teilweise völlig abgehoben, nicht nur in Bezug auf den Gerichtsfall in Frankreich, der in einem milliardenteuren Fiasko enden könnte. Es fehlt auch nur ein Hauch Selbstkritik. Das Aktionärsvotum hat den Bankoberen hoffentlich klargemacht, dass nicht nur einige Unbelehrbare und miesmacherische Medienvertreter, sondern die Mehrheit der Aktionäre an den Beteuerungen des Führungsteams zweifelt, wonach eigentlich alles in bester Harmonie und Ordnung sei. Der Markt täuscht sich vielleicht während fünf Quartalen, aber nicht während fünf Jahren.