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Die Pipeline für Tech-IPO ist gut gefüllt

Der Börsengang von Square, die «Zweitfirma» von Twitter-CEO Jack Dorsey, war nur ein halber Erfolg. Die Aktien konnten nur mit einem signifikanten Abschlag platziert werden.

Die Chancen sind intakt, dass sich eine Erfolgsgeschichte wie Facebook oder LinkedIn unter den 531 US-Tech-Unternehmen befindet, die für ein IPO (Initial Public Offering) im kommenden Jahr bereitstehen. Doch die Börsenkandidaten, die sich am ehesten werden kotieren lassen, sind nicht die öffentlichkeitswirksamen Tech-Hoffnungen wie der Fahrdienst Uber oder der Zimmervermittler Airbnb. Es sind kleine, spezialisierte Anbieter aus den Bereichen Datenanalyse und -speicherung, IT-Sicherheit und Softwareintegration. Das geht aus einer Analyse des Informationsdienstes CB Insights hervor.

Unter dieser Vielzahl von Kandidaten stechen die Datenspezialisten Actifio und Nutanix, das Softwareunternehmen MuleSoft, der Sicherheitsspezialist Okta und der Cloud-Dienstleister Zuora mit der grössten Wahrscheinlichkeit für einen Börsengang im kommenden Jahr heraus. Die Auswertung stützt sich auf einen Algorithmus, der das qualitative wie das finanzielle Momentum privater Tech-Unternehmen zu messen versucht. Doch auch wenn sich das Umfeld für Börsengänge 2016 verbessern sollte, wird nur ein sehr kleiner Teil dieser 531 Gesellschaften den Weg der Kotierung wählen. Das legt ein Blick auf die Entwicklungen im zu Ende gehenden Jahr nahe.

Börsengang nicht mehr der Königsweg

Denn von den 588 Kandidaten, die CB Insights für 2015 als börsenreif identifiziert hatte, wählten lediglich 38 den «Exit» – also die Auszahlung der Investoren – über einen Börsengang oder eine M&A-Transaktion. Angesichts des anhaltenden Booms bei Tech-Aktien wie Alphabet (+42% seit Jahresbeginn), Amazon (+113%) oder Facebook (+35%) sind das bemerkenswert wenige. Gemäss Daten von Dealogic wagten 2015 lediglich 28 US-Tech-Unternehmen den Gang an die Börse. Das sind so wenige wie seit 2009 nicht mehr. 2014 liessen sich 62 kotieren, das Jahr davor waren es noch 48.

Trotz hoher Bewertung von mittlerweile 62,5 Mrd. $ bei Uber, 15 Mrd. für den Nachrichtendienst Snapchat oder 8 Mrd. $ für den Musikdienst Spotify scheinen es viele Börsenkandidaten nicht eilig zu haben, ihren Wert in einem launischen Aktienmarkt zu testen – und das aus gutem Grund. Denn sich privat finanzieren zu lassen, ist für Tech-Unternehmen derzeit noch eine sehr komfortable Variante. Von den 588 Gesellschaften, die CB Insights für 2015 als IPO-Kandidaten identifiziert hatte, konnten 190 gesamthaft 24,8 Mrd. $ bei Wagniskapital- und Private-Equity-Investoren besorgen. Das sind durchschnittlich über 130 Mio. $ pro Unternehmen. Im Sommer sammelte Spotify über 500 Mio. $ ein, Uber im Dezember über 2 Mrd. Börsengang? Fehlanzeige. Beinahe 40% aller diesjährigen Börsenkandidaten veräusserten die Anteile ausserbörslich oder entschieden, sich weiterhin privat zu finanzieren.

Schliesst sich das Fenster?

Doch die Stimmung könnte kippen. Der Börsengang des Bezahldienstes Square Ende November war nur bedingt erfolgreich. Der Aktienkurs verläuft seit der Kotierung zwar positiv, doch die Aktien konnten nur mit einem signifikanten Abschlag platziert werden. In der letzten privaten Finanzierungsrunde wurde Square mit 6 Mrd. $ bewertet, der Emissionspreis von 9 $ am IPO legt jedoch eine Bewertung von 2,9 Mrd. $ nahe. Das ist ein Indiz, dass die aktuellen Bewertungen mancher privat gehaltener Tech-Unternehmen wie Uber (62,5 Mrd. $), Airbnb (25,5 Mrd.), Snapchat (16 Mrd.), Pinterest (11 Mrd.) oder Dropbox (10 Mrd.) den Test einer öffentlichen Marktbewertung nicht mehr bestehen würden. Manche institutionelle Investoren wie Fidelity (bei Snapchat) oder BlackRock (bei Dropbox) haben den Wert ihrer Beteiligungen nach unten korrigiert.

Diese Entwicklungen werden die Börsenkandidaten und ihre Eigentümer 2016 sanft unter Druck setzen, die Veräusserung zu beschleunigen. Dabei muss ein IPO nicht die attraktivste Option sein.

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