Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Hongkong weltweit spitze mit Börsengängen

Listing-Zeremonie an der Börse Shenzhen.

Mit dem spektakulären Crash der Festlandbörsen Mitte des Jahres haben die chinesischen Aktienmärkte ein bewegtes 2015 erlebt. Doch die zeitweise extrem erhöhte Volatilität hat den Ansturm von Unternehmen an die Börse Hongkong nur zeitweise gestoppt. Der kombinierte Wert der an der Hong Kong Exchange & Clearing (HKEx) platzierten Titel beläuft sich seit Anfang Jahr auf 90,4 Mrd. $, was einem Plus von 35% gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Der Aktienmarkt der wirtschaftlich autonomen chinesischen Sonderverwaltungsregion konnte 2015 nach fünf Jahren Unterbruch auch in Sachen Börsengänge den globalen Spitzenplatz zurückerobern. Die seit Anfang Jahr hier durchgeführten achtzig Listings spülten den Unternehmen insgesamt 31 Mrd. $ in die Kasse.

Die New York Stock Exchange ist mit einem Emissionswert von 19,6 Mrd. $ die Nummer zwei. Die folgenden Plätze nehmen London mit 18 Mrd. $ und Schanghai mit 17,1 Mrd. $ ein. Hongkong brachte es auf einen globalen Marktanteil von 16,1%.

Rasante Erholung

Ganz spurlos gingen das sich verlangsamende Wachstum der chinesischen Wirtschaft wie auch die zeitweise sehr hohe Kursvolatilität an der wirtschaftlich autonomen chinesischen Sonderverwaltungszone nicht vorbei. Während im zweiten Quartal angefeuert von dem Aktienfieber an der HKEx noch 42,3 Mrd. $ Eigenkapital aufgenommen worden sind, kam das Geschäft mit dem Listing von Unternehmen oder auch der zusätzlichen Platzierung von Aktien bereits kotierter Gesellschaften nach dem Crash von Mitte Jahr im dritten Quartal praktisch zum Stillstand.

Allerdings erholte sich die Aktivität in den letzten drei Monaten 2015. In diesem Zeitraum nahmen die Unternehmen mit 23 Initial Public Offerings (IPO) 12 Mrd. $ ein. Hongkong profitierte in der zweiten Hälfte 2015 vor allem von der Tatsache, dass die chinesische Regierung Mitte Jahr mit einer ganzen Reihe von Massnahmen, wie der zeitweisen Suspendierung der Neuplatzierung von Aktien an den Börsen Schanghai und Shenzhen, die Aktienkurse stützte.

Lange Schlange von Börsenkandidaten

Unternehmen aus Festlandchina machten über 90% der 2015 an der HKEx aufgenommenen Mittel aus. Mittlerweile hat vor allem das IPO-Geschäft an den lokalen Börsen wieder an Fahrt gewonnen. Gemäss der englischsprachigen Tageszeitung «South China Morning Post» warten gegenwärtig über 600 chinesische Unternehmen auf grünes Licht für die Kotierung an den Aktienmärkten Schanghai und Shenzhen.

Reformen sollen Rückenwind geben

Zudem sollen Reformen der Aktivität an den Börsen weiteren Aufwind verleihen. Bereits im Dezember hat die chinesische Regierung die administrative Abwicklung von Publikumsöffnungen von der Marktaufsichtsbehörde auf den Börsenbetreiber übertragen und auch grünes Licht für die Schaffung einer Handelsplattform für junge Technologieunternehmen in Schanghai gegeben.

Im Zuge dieser Neuerungen sollte das Aktienemissionsgeschäft an den zwei Festlandbörsen im Verlauf der kommenden Monate deutlich an Fahrt gewinnen. Die HKEx dürfte auch im neuen Jahr den Börsengang einiger bedeutender chinesischer Unternehmen erleben. Finanzkonzerne aus dem Festland waren 2015 für 60% des im Zuge von Börsengängen aufgenommenen Kapitals verantwortlich. Einen viel beachteten Börsengang machte im zweiten Quartal Huatai Securities. Die grösste Publikumsöffnung des Jahres spülte dem Brokerhaus rund 5 Mrd. $ in die Kasse.

Finanzhäuser die treibende Kraft

Es wird erwartet, dass chinesische Banken, Brokerhäuser oder Versicherer auch 2016 mit IPO in Hongkong für Schlagzeilen sorgen werden. So steht etwa die baldige Publikumsöffnung der Postal Savings Bank of China, von Everbright Securities oder auch Taikang Life Insurance an.