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Das Fed hat grünes Licht zur Zinserhöhung

Für das Federal Reserve läuft es nach Plan. Die amerikanische Wirtschaft hat im November 178 000 neue Stellen geschaffen, was fast punktgenau den Schätzungen der Ökonomen entspricht. In die richtige Richtung tendiert ebenso die Arbeitslosenquote. Sie ist im vergangenen Monat von 4,9 auf 4,6% gesunken und bewegt sich damit auf dem tiefsten Niveau seit dem Sommer 2007. Kaum ins Gewicht fallen die Revisionen für September und Oktober, gemäss denen insgesamt 2000 Jobs weniger hinzugekommen sind als zunächst berechnet.

Ein Blick auf die Details zu den Arbeitsmarktdaten fällt hingegen weniger erfreulich aus. Das gilt vor allem für die Lohnentwicklung, die im Vormonatsvergleich zum ersten Mal in diesem Jahr leicht rückläufig war. Auch die Erwerbsquote ist etwas gesunken und verharrt mit 62,8% nahe dem tiefsten Stand seit dreissig Jahren. Nach Branchen wurden im Dienstleistungsbereich, im Gesundheitswesen und im Bau am meisten Jobs geschaffen. Wenig Veränderung gab es in anderen Sektoren wie Industrie, Detailhandel, Transport und Gastgewerbe.

Bedingungen sind erfüllt

Dennoch wird das die US-Notenbank kaum dazu veranlassen, von der anvisierten Straffung der Geldpolitik abzuweichen. «Die Daten aus dem Arbeitsmarkt erfüllen locker die Voraussetzungen, die es für eine Zinserhöhung an der nächsten Fed-Sitzung von Mitte Dezember braucht», denkt das Research-Team der Bank Barclays. Am letzten Treffen wollten die Währungshüter für einen Zinsschritt noch etwas abwarten, um «weitere Verbesserungen» zu sehen. «Diese Bedingungen sind nun mehr als erfüllt», meinen die Ökonomen von Barclays.

Hinzu kommt, dass die Daten aus anderen Bereichen der US-Wirtschaft zuletzt besser ausgefallen sind als erwartet. Der ISM-Einkaufsmanagerindex zur Industrie, der als wichtiger Vorlaufindikator für die generelle Entwicklung gilt, ist für November auf 53,2 gestiegen und signalisiert damit ein anziehendes Expansionstempo. Ermutigend waren diese Woche ebenfalls die Zahlen zum Häusermarkt und zur Konsumentenstimmung. Nach der Flaute im ersten Halbjahr hat sich das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal auf 3,2% beschleunigt. Für das letzte Jahresviertel zeigt das Konjunkturbarometer der Fed-Distriktnotenbank Atlanta erneut eine solide Zunahme von knapp 3% an.

Wie geht es 2017 weiter?

An den Märkten wird fest damit gerechnet, dass es beim Fed-Treffen vom 14. Dezember zur Zinserhöhung kommt. Dies auch deshalb, weil nach den Präsidentschaftswahlen ein grosser Unsicherheitsfaktor aus dem Weg ist. An der Chicagoer Terminbörse CME schätzen Investoren die Chance für einen Zinsschritt auf nahezu 100% ein. Grünes Licht geben auch die US-Aktienmärkte, die sich auf Rekordniveau bewegen. Deutlich angezogen haben ebenso der Dollar und die Rendite auf zehnjährige Staatsanleihen, die nach der Wahl von Donald Trump auf den höchsten Stand seit Sommer 2015 gesprungen ist.

Die Börsen reagierten am Freitagmorgen gelassen auf die Jobdaten. Wichtig ist für Investoren jetzt die Frage, wie es nach der Zinserhöhung weitergeht. Zuletzt haben die US-Währungshüter durchblicken lassen, dass sie 2017 zwei bis drei weitere Straffungen vornehmen wollen. Entsprechend genau hinhören wird Wallstreet, was Fed-Chefin Janet Yellen an der Pressekonferenz zum Ausblick sagt. Als der Fed-Vorsitz den Leitzins im letzten Dezember erstmals leicht erhöhte, deutete er für 2016 optimistisch vier weitere Schritte an. Für die nächste Straffung ist inzwischen jedoch ein Jahr vergangen. Es würde daher nicht überraschen, wenn das Fed auch künftig ein langsameres Tempo als beabsichtigt einschlagen wird.