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Warnung von AMD wirft die PC-Branche zurück

AMD bleibt in den roten Zahlen: AMD-Sitz in Dresden

Wer geglaubt hat, es gebe Licht am Ende des Tunnels für die PC-Industrie, der hat wohl doch nur in die Leuchten des heranrasenden Zugs geblickt: AMD hat in der Nacht zu Dienstag vor einem niedrigeren Halbjahresumsatz als gedacht gewarnt. Es ist das jüngste Zeichen einer erneuten Abschwächung der PC-Konjunktur. Schon erwarten erste Analysten, dass auch Intel enttäuschen wird. Der weltweit grösste Hersteller von Chips legt die Halbjahresbilanz in der kommenden Woche vor. Für Anleger bleibt das Gebiet vermint.

In ihrer jüngsten Statistik von April sehen die Marktforscher von Gartner ein Schrumpfen des PC-Segments im ersten Quartal von 5,2%. Die Nachfrage insbesondere nach Desktopcomputer sei «rapide» gesunken, darunter die nach Geräten für den Geschäftseinsatz am stärksten.   Für das Gesamtjahr rechnen die Gartner-Experten mit einem rückläufigen Markt, der dann wieder zulegen soll. Mitverantwortlich dafür könnte Windows 10 sein, das neue Betriebssystem für Computer von Microsoft. Es wird ab Ende Juli erhältlich sein. Wobei die Hoffnungen der PC-Industrie gedämpft sind. Die Vorgängerversion hat auch schon wenig gebracht.

Enttäuschende Abschlüsse

Sicher ist: In jüngster Zeit läuft es wieder schlecht. Das Management von AMD erklärte Dienstagnacht, der Umsatz für das zweite Quartal werde 8% niedriger ausfallen als die 1,03 Mrd. $, die im ersten Quartal erwirtschaftet worden sind. AMD hatte zuvor mit einem Umsatzplus von 3% gerechnet. Als Grund wurde eben die schwache PC-Nachfrage angeführt. AMD-Titel verloren im zweistelligen Prozentbereich. Endgültige Zahlen wird die ewige Nummer zwei hinter Intel am 16. Juli liefern.

Mit einem Marktanteil von weltweit mehr als 90% dominiert Intel nach wie vor den Markt für PC-Chips. Dem Branchenprimus ist es bislang aber auch nicht gelungen, andere Geschäfte neben dem mit Computern aufzubauen. Am 15. Juli wird das Unternehmen Zahlen vorlegen. Analysten erwarten gemäss Bloomberg bei allen relevanten Kennzahlen einen schwächeren Abschluss als im Vorjahr. Von insgesamt 49 Analysten empfehlen die Titel aktuell 23 zum Kauf. 19 raten zum Halten, sieben zum Abstossen der Papiere. - BlueFin Research gehört zu den Bären. Steve Mullane von der Investmentboutique sieht «weitere negative Nachrichten im PC-Markt» und rechnet damit, dass Intel den Umsatzausblick für das laufende Jahr zusammenstreichen wird. Zuletzt hat der Konzern im März eine Gewinnwarnung ausgegeben. Auf die schlechten Nachrichten des Branchennachbarn reagierten Intel-Titel am Dienstag kaum.

In den Tagen zuvor sind allerdings schon PC-Zulieferer unter Druck geraten.  So haben die Valoren von Micron in den vergangenen vier Wochen fast ein Drittel an Wert verloren. Das Unternehmen liefert unter anderem Arbeitsspeicher, die in Computern verbaut werden. Auch hier wird die schwache PC-Konjunktur als Verkaufsargument angeführt. - Getroffen hat es auch die Hersteller von Festplatten: Western Digital und Seagate. Die Deutsche Bank geht von einem Absatzrückgang von 11% in diesem Jahr auf knapp 500 Mio. Platten aus. Das wäre ein Rekordtief für die Industrie. Deutsche-Bank-Analystin Sherri Scribner sieht damit allerdings den Boden erreicht, auch für die Valoren von Western Digital und Seagate, in denen der schwache PC-Markt bereits eingepreist sei.

Gegenwind vom Dollar

Gegenwind kommt weiter von der Währungsfront: Der starke Dollar werde in Form höherer Preise weitergegeben – das laste im preissensitiven Segment auf dem Absatz, so Gartner. Vor allem Ultramobile-Notebooks sollen ab 2016 wieder für ein Wachstum in der Branche sorgen. Windows 10 werde immerhin eine stabilisierende Wirkung haben, heisst es weiter.

Anleger sollten sich mit einem Engagement im PC-Sektor aktuell zurückhalten. Ob wirklich bessere Zeiten aufziehen, lässt sich noch nicht abschätzen. Die Marktforscher haben in der Absatzkrise vor allem mit falschen Prognosen geglänzt, was die Zukunft der Industrie anging. Es zeichnen sich derzeit kaum Impulse in Form neuer Hardware oder besserer Software ab.

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