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Zukäufe verbessern Coltenes Ausgangslage

Blick auf den Hauptsitz und das Logo der Coltene/Whaledent AG in Altstaetten.

Die meisten von uns sind schon mit den Produkten von Coltene in Kontakt gekommen. Das Unternehmen stellt Geräte, Instrumente und Materialien für Zahnärzte her, von Füllungen über Wurzelstifte und Bohrer bis zu Mundschutz und Desinfektionsmitteln. Mit einem Umsatz von 176 Mio. Fr. (per 2017) ist es allerdings klein, der gesamte relevante Markt beläuft sich weltweit auf 5,4 Mrd. Fr. In den westlichen Industrieländern wächst der Markt nicht mehr stark, was Konsolidierungsdruck erzeugt.

Dazu kommt, dass die regulatorischen Anforderungen stetig steigen, was kleine Unternehmen benachteiligt, weil der Regulierungsaufwand für kleine wie grosse Gesellschaften nicht sonderlich unterschiedlich ist, bei den kleinen aber auf weniger Umsatz verteilt werden kann. Fazit des Finanzchefs Gerhard Mahrle, der Coltene anlässlich der Anlegerkonferenz Investora präsentierte: «Wir sind zu klein», und: «Wir sind gezwungen zu wachsen.»

Akquisitionen sind bei Coltene deshalb schon länger ein Thema, regelmässig wurden kleinere Zukäufe durchgeführt. Vor wenigen Monaten hat das Unternehmen Nägel mit Köpfen gemacht und zwei grössere Brocken übernommen – die kanadische SciCan und die französische Micro-Mega.

Die beiden Gesellschaften haben 2017 knapp 100 Mio. Fr. Umsatz realisiert, der Umsatz von Coltene steigt dadurch um gegen 60%. Der Zukauf stärkt vor allem die Position in Nordamerika. Diese Region wird mit einem Anteil von 44% zum grössten Absatzgebiet, Europa und der Nahe Osten kommen künftig auf 39%. Noch bescheiden ist der Auftritt in Asien und Südamerika.

Die kanadische SciCan ist führend im nordamerikanischen Markt für Dampfsterilisatoren vor allem für Zahnärzte und bietet Sterilisierungs- und Reinigungsutensilien an. Micro-Mega hat sich auf Produkte für die Endodontie, die Behandlung des Zahninneren, spezialisiert. Beide verzeichneten in den letzten Jahren Wachstumsraten von über 10%.

Sowohl in der Sterilisierung als auch in der Endodontie war Coltene bereits aktiv, mit den Zukäufen werden die Geschäfte nun aber zu den umsatzstärksten der Gruppe.

Für den Kauf der beiden Unternehmen zahlt Coltene rund 200 Mio. Fr. Finanziert wird die Transaktion mit einer bezugsrechtslosen Kapitalerhöhung, die – wie heute bekannt wurde – besser läuft, als Coltene angenommen hat, mit Bankschulden und mit der Ausgabe neuer Aktien an die bisherigen Eigentümer der beiden akquirierten Firmen. Letzteres ist auch ein Zeichen, dass die bisherigen Eigner weiterhin an das Geschäft glauben.

Mit dem Kauf verbessert Coltene ihre Position in vielen Märkten. Über die bisherigen Kanäle der gekauften Unternehmen können nun auch die Produkte von Coltene verkauft werden, und umgekehrt. Und das scheint sich bereits gut anzulassen. «Wir waren überrascht über das gute Echo an unserem ersten Kundenanlass in Kanada», erklärte Mahrle an der Investora.

Weiterhin will das Unternehmen schneller wachsen als mit der Branchenrate von 2 bis 3%, die Ebit-Marge soll mittelfristig wieder auf das Niveau von 15% steigen. Und wie bisher sollen 60% des Gewinns als Dividende ausgeschüttet werden.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von um 20 sind die Titel angesichts der durch die Grossübernahmen verbesserten Ausgangslage mässig bewertet. Zudem notieren sie rund 13% unter dem Ende Juli erreichten Höchst. Das macht sie durchaus kaufenswert.

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