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Wo Enthusiasten Benzingespräche führen

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Der Jaguar XK 140 ist der Publikumsliebling und damit Sieger «Excellence Award Luzern 2016».

Am Samstag vor einer Woche stand ab 12:30 Uhr der Nationalquai in Luzern im Zeichen des «Concours dExcellence International». Nach dem erfolgreichen Prolog 2015 wurde der Concours in diesem Jahr in weit grösserem Umfang durchgeführt. Über dreissig klassische Fahrzeuge präsentierten sich in sechs Klassen, vorgestellt vom Moderatoren-Team Daniel Mauerhofer und Urs P. Ramseier.

Zahlreiche Liebhaber von klassischen Automobilen, Medienvertreter und Passanten nutzten die Gelegenheit, die historischen Automobile aus nächster Nähe zu begutachten. Anekdoten, Geschichten, technische Erklärungen und Episoden aus dem «langen Leben der Automobile und deren Besitzer» wurden ausgetauscht. So machte sich das Publikum ein Bild, bevor es ihren Favoriten kürte.

Das Fahrzeug, das die meisten Publikumsstimmen auf sich vereinigte, war der grüne Jaguar XK 140 OTS. War es die Form, die Farbe, die Farbkombination oder alles zusammen, was den Ausschlag gab? Wir werden es nie erfahren.

Schönheit, nicht Zustand

Nachdem alle Fahrzeuge über die Rampe fuhren und vorgestellt wurden, nahm das Juroren-Team die Arbeit auf. Getreu dem Motto: «Schönheit ist nicht abhängig vom Zustand.» Wie in den damaligen Schönheitskonkurrenzen lag der Fokus in erster Linie auf Kriterien wie: Eleganz der äusseren Erscheinung und der inneren Ausführung, Harmonie der Farben. Die höchste Anzahl Punkte konnte die Jury bei der Eleganz der äusseren Erscheinung verteilen. Das Fahrzeug mit der höchsten Punktzahl pro Klasse wurde Tagessieger und gewann den «Grand Prix dExcellence Luzern 2016».

Auch die Teilnehmer am Concours konnten (ausser für das eigene Automobil) einem Teilnehmer ihre Stimme geben. Der Ferrari 340 America Barchetta Touring von 1950 erhielt die höchste Anzahl Stimmen der Concours-Teilnehmenden und gewann die «Entrants Trophy Luzern 2016». Bereits an der «Schönheitskonkurrenz für Automobile» in Luzern von 1951 gewann derselbe Wagen den 1. Preis seiner Klasse. Der Ferrari 340 America, schon viele Jahrzehnte in Familienbesitz, ist eines der ganz wenigen original erhaltenen seines Typs. Und Familienmitglieder verkauft man ja bekanntlich nicht.

Schon bei den historischen Schönheitskonkurrenzen für Automobile in Luzern wurden nebst den Fahrzeugen auch immer hochwertige Modeschauen organisiert und edle Outfits gezeigt. Auch diese Tradition ist wiederbelebt. Zusammen mit Caroline Felber, die mit ihren Kopfbedeckungen für das wichtigste modische Accessoire zuständig war, kleidete das Luzerner Mode-Atelier LU Couture das Organisationskomitee des Concours ein. Zudem waren diverse Models in eigenen Kreationen an der Veranstaltung zu sehen und sorgten für zusätzlichen Glanz.

Elégance in Blech und Stoff

Neben den Concours-Fahrzeugen wurden auch einige Fahrzeuge ausserhalb des Wettbewerbs «hors concours» präsentiert. So zum Beispiel der Lincoln Cosmopolitan von Jörg G. Bucherer. Mit genau diesem Lincoln Cosmopolitan hatte sein Vater, Carl Bucherer, eine goldene Plakette an der Schönheitskonkurrenz von 1949 gewonnen. Wieder zurück im Familienbesitz und nach kompletter, originalgetreuer Restauration kehrte der Lincoln nach 67 Jahren wieder an den Nationalquai Luzern zurück und wurde erneut bestaunt.

Mit einem Alfa-Romeo 6C1750 Zagato wies das Pantheon Basel auf die kommende Sonderausstellung hin. Emil Frey Classics präsentierte einen klassischen Jaguar und machte so auf die anstehende Jubiläumsausstellung aufmerksam.

Die Präsentation der Fahrzeuge auf der Rampe konnte noch bei Sonnenschein und Trockenheit durchgeführt werden, bei den letzten Fahrzeugen setzte Regen ein, der bald wieder aufhörte.

Während zahlreicher «Benzin-Gespräche» zwischen Enthusiasten, Passanten und Teilnehmern rund um die dreissig Automobile aus verschiedenen Zeitepochen mit unterschiedlichen Design-Stilen diverser Ländern war die Jury am Werk. Ab 17.30 Uhr verliessen die Teilnehmer über die Rampe das Nationalquai in Richtung Verkehrshaus, wo dann die Siegerehrung in der Halle Strassenverkehr Luzern stattfand. Beim anschliessenden Apéro und dem gemeinsamen Nachtessen wurde weiter gefachsimpelt.

Repräsentativ trotz Absagen

Unter anderem wegen des Wetters verzichteten einige Angemeldete auf das Erscheinen. Trotzdem war es möglich, auf dem Nationalquai eine breite Fahrzeugpalette zu präsentieren, die die damaligen Teilnehmer der «Schönheitskonkurrenz für Automobile» in Luzern bestens repräsentierte.

Diese Veranstaltung wurde von 1928 bis 1955 siebenmal durchgeführt und damals wie am 17. September 2016 waren Spezial-Karosserien und Serien-Fahrzeuge in verschiedenen Klassen und Konfigurationen am Start. Auch «Swissness» kam nicht zu kurz, und wie damals waren Spezial-Karosserien von Hermann Graber präsent. Mit dem Enzmann 506 wurde dem kürzlich verstorbenen Emil Enzmann gedacht. Der Enzmann 506 auf VW-Käfer Chassis, 1957 von Emil Enzmann entworfen, gewann mit dessen Patenkind seine Klasse.

Kein Schweizer Automobil, aber genau der Jaguar E-Type, der am 15. März 1961 der Weltöffentlichkeit zum ersten Mal in Genf präsentiert worden war, war im Wettbewerb. Jedes der ausgestellten Automobile hat seine eigene Geschichte, die die Besitzer gerne erzählten.

Viele Teilnehmer signalisierten Bereitschaft, nächstes Jahr wieder am Nationalquai in Luzern mit einem Automobil teilzunehmen. Ein guter Grund für die Veranstalter, die die Planung für 2017 bald in Angriff nehmen.