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«Wir stecken den Kopf sicher nicht in den Sand»

«Wir werden in der Schweiz weiter investieren; es sei denn, die Standortqualität sinkt markant», meint Joseph Jimenez im Gespräch mit der FuW.

Anfang Februar jährt sich zum fünften Mal die Einsetzung von Joseph Jimenez als Konzernchef von Novartis. Seinen Stempel hat der gebürtige Amerikaner dem Pharmamulti mit dem im vergangenen April angekündigten Konzernumbau schon aufgedrückt. Jimenez nimmt im Gespräch mit «Finanz und Wirtschaft» Stellung zur Frage, ob Novartis weitere Devestitionen plant, wie der Konzern mit der Frankenaufwertung umgeht und wann wieder mit Zukäufen zu rechnen ist.

Herr Jimenez, der Franken hat sich deutlich aufgewertet. Zwingt das Novartis, die Präsenz in der Schweiz zu verkleinern? - Novartis hat 12% der Kosten in der Schweiz, erzielt hier aber nur 2% des Umsatzes. Wegen der Frankenaufwertung erleiden wir eine zusätzliche Belastung von 3 bis 4% auf dem Betriebsgewinn. Wir müssen vor diesem Hintergrund zwingend die Kostenbasis nicht nur in der Schweiz, sondern global durchleuchten.

Müssen Basler Novartis-Mitarbeiter mit Wohnsitz im benachbarten Deutschland oder Frankreich damit rechnen, künftig in Euro entlohnt zu werden? - Nein, das ist im Moment nicht geplant.

Ist Novartis mit ihrem Schweizer Hauptsitz noch immer im richtigen Land domiziliert? - Die Schweiz ist ein guter Standort, vor allem mit Blick auf den Schutz des geistigen Eigentums, das Steuerumfeld, die Arbeitsgesetze und das Ausbildungsniveau. Diese Vorteile wiegen weniger geschäftsfreundliche Tendenzen der jüngsten Zeit nach wie vor auf. Wir werden in der Schweiz weiter investieren, es sei denn, die Standortqualität sinkt markant.

Wie weit sind Sie in der Umsetzung des letzten April angekündigten Konzernumbaus? - Alles ist auf Kurs, aber abgeschlossen ist der Prozess noch nicht. Wir haben den Erlös aus dem Verkauf des Tiermedizingeschäfts (rund 5,4 Mrd. $, Anm. der Red.) erhalten, die Transaktionen mit GlaxoSmithKline wollen wir wie geplant bis Mitte dieses Jahres vollziehen.

Die Pharmabranche befindet sich in einer Art Fokussierungswettlauf. Trennt sich Novartis von weiteren Geschäftsbereichen? - Die verbleibenden Sparten – innovative Pharma, Sandoz und Alcon – leisten alle einen grossen Beitrag zur medizinischen Versorgung einer rasch alternden Bevölkerung. Wir haben uns bewusst für diese Aufstellung entschieden und planen, die drei Bereiche weiter zu stärken.

Wann nimmt Novartis die nächstgrössere Akquisition in Angriff? - Wir werden unseren Kopf sicher nicht in den Sand stecken. Akquisitionen bleiben ein Thema, auch wenn wir gegenwärtig zu nichts gezwungen sind. Das ist die gute Nachricht.

Die Bewertungen besonders im Biotechnologiesektor sind auf deutlich höherem Niveau als vor drei, vier Jahren. Lohnt es sich da, noch zuzugreifen? - Die verlangten Preise sind hoch. Das ist mit ein Grund, weswegen wir seit letztem April keinen weiteren grossen Zukauf angekündigt haben. Wir schauen uns aber alles an, was verfügbar ist und zu unserer Geschäftsstrategie passt.

Wird Novartis die Dividende trotz der Belastung wegen der Frankenaufwertung auch für 2015 erhöhen? - Novartis strebt eine starke und kontinuierlich steigende Dividende an.

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