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Weshalb der Nikkei-Index wichtig ist

Seit Jahresbeginn verlor der MSCI Japan in Dollar gerechnet 9,6%, der Nikkei 5,15% (in Yen 4,9%). Der MSCI Welt gab bislang 6,1% preis. Der grössere Abschlag des MSCI Japan kam zustande, obwohl darin die Dividenden ohne Quellensteuerabzug berücksichtigt werden, während sie im Nikkei nicht eingerechnet werden. Die Outperformance kam ab September zustande.

Der Grund liegt erstens darin, dass die Indizes der Länder vorwiegend über die Sektoren gesteuert werden und zweitens an der Berechnungsmethode, die wegen der Sektorpräferenz vor allem seit dem Spätsommer den Nikkei begünstigt. Während der MSCI Japan (wie auch der Topix) kapitalgewichtet ist, wird das Gewicht der Nikkei-Konstituenten aus dem Anteil ihrer Aktienkurse an der Summe aller Aktienkurse berechnet.

Nikkei gegen MSCI Japan

Central Japan Railway ist beispielsweise mit einem Kurs von 22‘930 Yen höher gewichtet als Toyota Motors bei einer Notierung von 6821 Yen. Der Anstieg von Fast-Retailing von 48‘960 auf 56‘780  Yen um 16% in drei Monaten schlägt sich im Nikkei deutlich stärker nieder als der Verlust der Okuma-Aktie von 6310 auf 5300 Yen oder minus 16% in der gleichen Zeit.

Nach vorne blickend weist der Nikkei aus meiner Perspektive einen Vorteil gegenüber dem MSCI Japan durch die höhere Gewichtung der Sektoren Gesundheitswesen und Basiskonsumgüter von zusammen 23,5% gegenüber lediglich 16,8% im MSCI Japan auf.

Ferner dürfte der Nikkei davon profitieren, dass der auch in Japan schwache Finanzsektor mit lediglich 2,7% gewichtet ist, im MSCI hingegen mit 12,1%. Information Technology war ab Anfang Oktober besonders schwach. Zwei Drittel der japanischen IT-Aktien entwickelten sich schlechter als der Nasdaq 100, rund ein Drittel schwächer als der MSCI IT Welt. Die Gewichtung dieses Sektors beträgt im Nikkei 14,1% gegenüber 10,1% im MSCI Japan. Das gereichte dem Nikkei zum Nachteil. Die übrigen Sektoren sind im Nikkei und MSCI Japan ähnlich gewichtet.

Nikkei gegen den MSCI Welt

Dass die Sektoren die Länderindizes steuern, manifestiert sich auch darin, dass sich die europäischen und asiatischen Börsen mehr Eigenleben erlauben als üblich gegenüber den US-Börsen. Das stützt meine Meinung, dass kein Bärenmarkt begonnen hat. Es kann erwartet werden, dass Gesundheitswesen und Basiskonsumgüter bis auf weiteres ihre relative Stärke beibehalten. In diesem Zusammenhang hat der Nikkei einen leichten Vorteil zum MSCI Welt. IT ist mit 14% gleichgewichtet in Nikkei und MSCI Welt. Dieser Sektor dürfte noch eine deutliche Rally hinlegen, bevor er möglicherweise in einen Bärenmarkt mündet.

Den grössten Nachteil erwächst dem Nikkei durch das Gewicht des Industriesektors von knapp 20% gegenüber 11% im MSCI Welt. Den grössten Vorteil dürfte der Nikkei aus einer markant niedrigeren Gewichtung des Finanzsektors von wie erwähnt nur 2,7% gegenüber 16,4% im MSCI Welt ziehen, wobei es in diesem Sektor eine eher positiv aufgestellte Industrie gibt, nämlich Versicherungen mit 3,7% im MSCI Welt.

Mit dem Nikkei kauft man sich eine breite Diversifikation über alle Sektoren, berücksichtigt dabei die attraktivsten zulasten der unattraktivsten Sektoren und hat ein Produkt im Portfolio, das anders als alle anderen Aggregate mit Ausnahme der drei Dow Averages berechnet wird.