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Weltaktien kennen nur einen Gewinner

Datenkaabel in einem Serverraum. Die IT-Titel im Weltindex legten dieses Jahr über 12% zu.

Die ersten drei Monate dieses Jahres waren für Investoren in einem globalen Aktienportfolio eine Achterbahnfahrt. In wenigen Wochen legten die Aktien um fast 8% zu. Das ist die Performance von Anfang bis Mitte Januar eines in Dollar denominierten, börsengehandelten Fonds (ETF) auf den Weltindex MSCI All County World.

Nach dem markanten Gewinn rutschte das Portfolio in Rekordgeschwindigkeit ins Minus, um sich danach volatil ins Plus vorzukämpfen. Zum Ende des dritten Quartals steht die Performance nun bei 4,5%. Doch ein Blick unter die Motorhaube zeigt deutliche Unterschiede in den Teilmärkten.

Performance nach Land

Wer in den MSCI All Country World Index investiert, erwartet vermutlich ein breit über den Globus diversifiziertes Portfolio. Doch dafür ist der amerikanische Aktienmarkt zu gross. Die Mehrheit im Index sind US-Titel. Danach folgen japanische Aktien mit einem Anteil von knapp 8%. Schwellenländer wie China (3,4%), Südkorea (1,6%) und Taiwan (1,3%) laufen in den hinteren Rängen. Dieses hohes Gewicht der USA ist dieses Jahr eine gute Nachricht für die Anleger.

Unter den grössten Ländern sind die USA der deutliche Gewinner, mit einem Plus seit Jahresanfang von mehr als 10%. Über der Performancemarke von 5% – also mit einem höherem Gewinn als der Weltindex – sind neben den amerikanischen Aktien nur taiwanesische Titel. Zumindest im Plus notierten die französischen, japanischen und schweizerischen Indexmitglieder.

Berechnet man, wie sich die Indexperformance zusammensetzt, bestimmt ein Land die Performance: Die USA stellte 5,6 Prozentpunkte (Pp) der Gesamtrendite. Dagegen lag der Anteil an der Performance von Japan bei 0,2 Pp und von Frankreich um 0,15 Pp. Die grössten Verlustbringer im Index waren die Titel aus China (–0,4 Pp), Südkorea (–0,3 Pp) und Deutschland (–0,2 Pp).

Die USA haben also insgesamt mehr zur Indexperformance beigetragen als die Gesamtrendite des Index beträgt. Das zeigt ein Performancevergleich von zwei ETF auf den MSCI All Country World seit Anfang Jahr – einmal mit und einmal ohne den US-Markt. Ohne die USA ist die Performance seit Juni negativ. Ohne US-Aktien notiert ein Weltindex momentan etwa 2% im Minus.

Die zwei Zeitreihen laufen seit Mitte Mai auseinander. Damals sind besonders der chinesische Aktienmarkt und andere Schwellenländer unter Druck gekommen. Auslöser für die Sorgen war der erstarkende Dollar, der sich zuspitzende Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie die Währungskrisen in der Türkei und Argentinien.

Performance nach Sektor

Ein massives Übergewicht wie bei der Länderallokation gibt es bei der Aufteilung nach Sektoren im Weltindex zwar nicht. Aber drei Sektoren stellen etwa die Hälfte des Index: Informationstechnologie ist mit über 20% am grössten, danach folgen Finanzunternehmen und etwas abgeschlagen der zyklische Konsum.

Auch hier hat sich die am höchsten gewichtete Kategorie für Anleger besonders ausbezahlt. Die IT-Titel im Weltindex legten dieses Jahr über 12% zu. Dahinter folgt knapp der Gesundheitssektor. Dank eines höheren Ölpreises konnten auch Energietitel hinzugewinnen. Am stärksten verloren haben Telecomtitel und Basiskonsumgüter.

Da Technologieaktien einen höheren Anteil am Index ausmachen, haben sie dank der positiven Rendite auch am meisten zur Indexperformance beigetragen. Von den Tech-Titeln stammen 2,3 Pp, also etwa die Hälfte der Gesamtrendite. 1,4 Pp hat der Gesundheitssektor beigetragen.

Ein Weltaktienportfolio ist aus Sektorsicht am stärksten von der Finanzbranche heruntergezogen worden, wegen ihrem relativ hohen Marktgewicht. Die Anleger hat die Underperformance der Finanztitel einen halben Prozentpunkt gekostet.

Performance von Einzeltiteln

Zehn Einzeltitel haben den Weltindex am meisten bewegt – sieben davon sind in den USA kotiert. Zu den Gewinnern mit dem grössten Einfluss gehören Netflix, deren Kurs sich dieses Jahr fast verdoppelt hat, und Amazon mit einem Kursplus von über 60%. Zu den Belastungen für den Index gehören das chinesische Internet-Unternehmen Tencent (Jahresverlust fast 20%), der Zigarettenhersteller British American Tobacco und der US-Konzern General Eletric mit einem Verlust seit Jahresanfang von über 30%.

Beim Beitrag der Einzeltitel zur Indexrendite spielt neben der Performance auch die Gewichtung hinein. Demnach hat Amazon den Indexanlegern die grösste Freude bereitet. Etwa 0,7 Pp des Weltportfolios kommt vom Onlinehändler Amazon. Danach folgt der iPhone-Produzent Apple mit einem Beitrag von 0,6 Pp. Microsoft hat immerhin noch einen halben Prozentpunkt zum Indexerfolg beigesteuert.

Am meisten hat das Indexschwergewicht Samsung Electronics den Index belastet. Anlegern hat der Kursverlust des koreanischen Smartphoneherstellers von etwa 10% fast 0,2 Pp an Indexperformance gekostet. Tencent und General Electric kosteten im Weltporfolio rund 0,1 Pp der Gesamtperformance.

Wären die fünf Unternehmen mit dem grössten negativen Performancebeitrag nicht im Index gewesen, hätten Anleger mit dem Index eine 0,6 Pp höhere Performance erzielt.

Deutlich stärker ist der Effekt der Unternehmen mit dem grössten positiven Indexbeitrag. Sie machen seit Jahresanfang 2,1 Pp der Performance  aus. Also fast die Hälfte der Gesamtrendite eines Weltportfolios kommt von Amazon, Apple, Microsoft, Netflix und Visa.

Wegen des Kursrückgangs von Facebook seit Jahresanfang ist der Effekt der sogenannten FAANG-Technologieaktien (Facebook, Apple, Amazon, Netflix und Google) nicht so gross. Sie machten zusammen 1,5 Pp der Indexperformance aus.