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Weatherford braucht noch mehr Zeit

Selbst wenn die internen Schwierigkeiten bis Mitte Dezember gelöst werden können, wird es weiter Zeit brauchen, bis sich Weatherfold wieder Vertrauen schaffen kann.

Der texanische Öldienstleistungskonzern Weatherford hat die Publikation des Semesterergebnisses (per Ende Juni) wiederum vertagen müssen. Die SIX Swiss Exchange gibt dem Unternehmen Zeit, den definitiven obligatorischen Bericht zum ersten Halbjahr bis zum 17. Dezember vorzulegen. Hält Weatherford diese Frist nicht ein, wird der Handel in den Titeln an der Schweizer Börse suspendiert, bis die Zahlen veröffentlicht sind.

Das Unternehmen war Mitte November noch zuversichtlich, die Auflage, Ende November definitive Angaben zur Bilanzierung vorzulegen, erfüllen zu können. Finanzchef John Briscoe betonte damals, dass Weatherford kurz vor der Bereinigung der Steuerrechnungen sei und gute Fortschritte mache. Die Fehler in den Steuerberechnungen belaufen sich gemäss dem Unternehmen bislang auf 150 Mio. $. Die Probleme, die Steuerfehlberechnungen in den Jahren 2007 bis 2009 betreffen und Auswirkungen auf die Bilanzierung seither haben, machen Weatherford seit Anfang 2011 zu schaffen.

Operativer Rückschritt im dritten Quartal

Das Unternehmen mit Sitz in Genf belasten aber nicht nur die Buchhaltungsprobleme. Nach operativen Fortschritten in den ersten Monaten des Jahres ist die Geschäftsentwicklung im dritten Quartal enttäuschend ausgefallen. Zwar stiegen die Einnahmen, aber der Vorsteuergewinn fiel tiefer als erwartet aus. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz um 13,3% auf 3,8 Mrd. $. Der Betriebsgewinn sank in der Berichtsperiode von 288 auf 264 Mio. $. Einen Reingewinn konnte das Unternehmen wegen der Bilanzierungsschwierigkeiten erneut nicht vorlegen.

Neben der Neukalkulation der Geschäftszahlen musste Weatherford auch zusätzliche neue Berichtigungen auf Vermögensbestandteile vornehmen. Sie summierten sich insgesamt auf 589 Mio. $. Das führte im dritten Quartal zu einem Unternehmensverlust vor Steuern von 319 Mio. $. Im Vorjahr konnte ein Gewinn von 509 Mio. $ ausgewiesen werden.

Kurserholung lässt auf sich warten

Als wäre das der Probleme nicht genug, reduzierte Weatherford zudem noch die Erwartungen für die Gewinnentwicklung. Der Konzern rechnet für das vierte Quartal mit einem Überschuss von 0.20 $ je Aktie. In der Vorperiode ging er von einem Ertrag von rund 0.30 $ aus. Für 2013 gibt er sich gedämpft zuversichtlich.

Die Weatherford-Aktien büssten nach der Fristverlängerung bis Donnerstagmittag nicht weiter Terrain ein und notierten im sich erholenden Markt mit 9.18 Fr. fast unverändert. Sie haben in diesem Jahr fast ein Drittel an Wert verloren. Selbst wenn die internen Schwierigkeiten bis Mitte Dezember gelöst werden können, wird es weiter Zeit brauchen, bis sich Weatherfold wieder Vertrauen schaffen kann. Die Aktien können vorerst nicht empfohlen werden. Es gilt abzuwarten, bis das texanische Unternehmen auch operativ wieder vorankommt.

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