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Das sind die teuersten Aktienmärkte

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Japanische Aktien wirken historisch günstig bewertet. Die Übertreibungen der Achtzigerjahre, als ein KGV von 50 als normal galt, lassen das heutige Bewertungsniveau mit einem KGV von 16,2 und einem KBV von 1,4  niedrig erscheinen. Auch eine Dividendenrendite von knapp 2% ist für japanische Verhältnisse grosszügig.
Gemessen an einem Index aus Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) und Dividendenrendite ist der Schweizer Aktienmarkt überbewertet. Das KGV (blau) liegt mit 23,6 eine, das KBV (hellblau) mit 2,5 sogar zwei Standardabweichungen über dem langjährigen Durchschnitt. Dank der attraktiven Dividendenrendite wird die Überbewertung in der Gesamtschau etwas reduziert. Die entsprechende standardisierte Indexkomponente liegt eine Standardabweichung unter null.
In den USA ist die Überbewertung am ausgeprägtesten. Der gleichgewichtete Index notiert fast eine Standardabweichung über dem Mittelwert. Anders als in der Schweiz zeigt auch die Dividendenrendite ein stattliches Bewertungsniveau an. Sie liegt mit 2% unter dem Durchschnitt der vergangenen vierzig Jahre.

Was ist der faire Wert von Aktien? Diese Frage lässt sich am einfachsten über die Bewertungskennzahlen beantworten. Sie sind zwar stark von Konjunkturschwankungen abhängig, bewegen sich langfristig aber um einen Mittelwert. Eine Aktie ist fair bewertet, wenn die Bewertungskennzahlen auf einem normalen Niveau sind. Liegen sie deutlich darüber, sind die Aktie oder der Markt historisch teuer.

Als Bewertungskennzahlen kommen viele in Frage: Die Relation des Kurses zum Gewinn pro Aktie – das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) – ist das populärste Mass. Da aber die Gewinne zum Teil heftig schwanken und in einer Rezession nicht selten negative Werte annehmen, werden die Preise oft auch ins Verhältnis zum Buchwert des Unternehmens gesetzt.

Der Buchwert entspricht dem Eigenkapital, also dem Teil des Kapitals, das dem Aktionär zusteht. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) ist eine wichtige Ergänzung zum KGV und findet vor allem bei der Analyse von Bankaktien Anwendung.

Ein ebenso weit verbreitetes Bewertungsmass ist die Dividendenrendite. Sie setzt die geschätzte Dividende in Relation zum Aktienkurs. Je höher die Rendite, desto attraktiver bzw. günstiger erscheint der Markt, lautet die dazugehörige Bewertungsregel.

Um die aktuellen Marktverzerrungen zu messen, hat «Finanz und Wirtschaft» einen Bewertungsindex auf Basis der drei Kennzahlen KGV, KBV und Dividendenrendite konstruiert.

In den obigen Grafiken sind die drei Zeitreihen in standardisierter Form dargestellt, damit sie vergleichbar sind. Sie zeigen die Abweichungen vom Mittelwert, gemessen in Standardabweichungen. Der Bewertungsindex ist das arithmetische Mittel der drei Reihen.

Der Schweizer Aktienmarkt ist nach dieser Messart deutlich überbewertet. Das KGV (blau) liegt mit 23,6 eine, das KBV (hellblau) mit 2,5 sogar zwei Standardabweichungen über dem Durchschnitt seit 1974 resp. 1980 (vgl. erste Grafik in der obigen Grafikgalerie) . Dank der attraktiven Dividendenrendite wird die Überbewertung in der Gesamtschau etwas reduziert. Mit 3% liegt sie deutlich über dem historischen Mittel. Die entsprechende standardisierte Indexkomponente liegt eine Standardabweichung unter null.

In den USA ist die Überbewertung noch ausgeprägter. Der gleichgewichtete Index notiert fast eine Standardabweichung über dem Mittelwert (vgl. Grafik 2) . Anders als in der Schweiz zeigt auch die Dividendenrendite ein stattliches Bewertungsniveau an. Sie liegt mit 2% unter dem Durchschnitt der vergangenen vierzig Jahre.

Auf diese Weise betrachtet sind innerhalb der entwickelten Märkte nur japanische Aktien günstig bewertet. Die Übertreibungen der Achtzigerjahre, als ein KGV von 50 als normal galt, lassen das heutige Bewertungsniveau niedrig erscheinen.