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Was in der Fintech-Schweiz im Februar gelaufen ist

Die Finma will den Prozess der Online-Kontoeröffnung – der mittlerweile hierzulande möglich ist – nun auch für ausländische Banken öffnen.

So kurz ist der Februar, dass unser Schweizer Fintech-Rückblick auf den 1. März fällt. Das sind die wichtigsten Entwicklungen der vergangenen 28 Tage:

Pünktlich zum letzten Tag des Monats bringt das Institut für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) wieder seine Studie zur Schweizer Fintech-Landschaft heraus.

Gemäss der Studie haben Fintech-Start-ups 2017 gut 400 Mio. Fr. Finanzierung eingenommen. Fast drei Viertel davon (271,3 Mio. Fr.) sind den Jungunternehmen durch die Ausgabe ihrer eigenen Kryptowährung zugeflossen.

Die Emission dieser Währungen nennt sich bekanntermassen Initial Coin Offering (ICO), und die Schweiz – genauer gesagt das Crypto Valley Zug – hat sich zu einem Kompetenzzentrum dafür entwickelt. Fintech-Start-ups haben dadurch einen Weg gefunden, sich von den traditionellen Wagniskapitalgebern unabhängig zu machen.

Finma regelt ICO

Falls Sie jetzt aber sagen: «Warum steh ich Idiot noch jeden Morgen auf, gehe zu meinem gesichtslosen Grosskonzern und arbeite mir den Buckel krumm, bis mich irgendwann der Roboter ersetzt? Warum habe ich mich mit meinem eigenen ICO nicht schon längst dumm und dämlich verdient?»

Erstens: Seien Sie nicht zu hart zu sich selbst. Zweitens: Ein ICO ist natürlich nicht gratis. Die dienstfertigen Geister der ICO-Beratung, -Strukturierung und -Durchführung im Crypto Valley leben auch nicht von Luft und Liebe. Und drittens: Die Finanzmarktaufsicht (Finma) hat im Februar prompt die ersten Regeln aufgestellt und ICO-Kategorien geschaffen, um es Ihnen zu erschweren, schnell unverschämt reich zu werden.

Unsere Gastautorin und Krypto-Start-up-Unternehmerin Olga Feldmeier hat kürzlich die neuen Finma-Richtlinien analysiert. Im dümmsten Fall würde das eigene ICO als IPO angesehen, damit wäre man den teuren Regeln eines Börsengangs unterworfen.

Also zurück an den Schreibtisch im gesichtslosen Grosskonzern, und versuchen Sie einfach, die Zeit zu geniessen, bis der Roboter übernimmt. So einer zum Beispiel: Der künstlich intelligente Robo Amelia besorgt den IT-Support bei Credit Suisse .

Tezos hat sich entkrampft

Bei unserer Gastautorin Olga Feldmeier sind wir auch schon gleich bei ihrem ehemaligen Arbeitgeber Xapo . Einer der weltgrössten Bitcoin-Verwahrer mit Sitz in Zug hat es auf die «Forbes»-Liste der fünfzig besten, tollsten, wichtigsten Fintechs im Jahr 2018 geschafft. Gratulation! Gibt Euch mittlerweile eine Bank in der Schweiz ein Konto, oder müsst Ihr immer noch via Gibraltar geschäften?

Und wo wir grade bei ICO sind: Der verfahrene Fall der Zuger Stiftung Tezos  – sie hat eines der erfolgreichsten ICO bisher durchgeführt – scheint sich im Februar gelöst zu haben. Wie immer verweisen wir gerne auf die Kollegen von Finews, die stets dicht an der Geschichte dran waren. Und wo wir gerade bei Finews sind: Schöner Ausblick auf das Fintech-Jahr 2018 , Kollege Peter Hody!

Apropos digitale Währungen. So eine soll nach dem Willen von SIX-Verwaltungsratspräsident Romeo Lacher auch der Franken werden.  Wir sind gespannt, wie der Vorstoss dieses Mal versandet.

Hang zur Heimat

Zurück zur IFZ-Studie: Sie kommt in ihrem Ranking erneut zum Schluss, die Schweiz, namentlich Zürich (Platz zwei) und Genf (Platz drei), gehöre zu den besten Orten weltweit für Fintech. Ein Schelm, der dabei an den Hang zur Heimat denkt (#nohomebias).

Im Blog unseres Gastautors und IFZ-Leiters Andreas Dietrich lässt es sich  nochmals über die Studie nachlesen. Der IFZ-Blog verdient ein Lesezeichen. Dietrich und Kollegen weisen oft auf spannende Entwicklungen im Fintech-Bereich hin, wie kürzlich auf das noch relativ unbeackerte Feld « Online-Kredite für KMU ».

Ebenfalls keinen Hang zur Heimat wollen wir natürlich den Kollegen von Fintechnews.ch unterstellen, die unter die besten zehn Fintech-Inkubatoren und -Akzeleratoren Europas zwei Schweizer packen. Nämlich den F10 der Börsenbetreiberin SIX (der Name kommt übrigens von der Förrlibuckstrasse 10, an der der Brutkasten haust). Und den Kickstart Accelerator der allmächtigen Initiative Digital Switzerland , in der bis auf den Hasenzüchterverein Allschwil und die Sportschützen Zumikon alles versammelt ist, was Rang und Namen hat.

BIZ: Schauen wir mal

Stichwort Rang und Namen: Die hoheitsvolle Finma führt bis Ende März eine Anhörung durch. Ihr Ziel: Sie will den Prozess der Online-Kontoeröffnung – der mittlerweile hierzulande möglich ist – nun auch für ausländische Banken öffnen.

Apropos Regulator. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mit der Macht, die globalen Grossbanken zum Zittern zu bringen, hat sich im Februar mit Fintech befasst. In ihrem 49 Seiten starken Bericht kommt sie zum Schluss: 1. Die einen sagen so, die anderen anders. 2. Banken, aufgepasst, es könnte sich viel ändern, vielleicht aber auch nicht so viel. 3. Sind wir überhaupt zuständig? 4. Schauen wir mal.

Wir schauen auch im März wieder, was sich in der Schweizer Fintech-Landschaft tut. Wenn Sie etwas bemerken oder Anregungen und Kritik beisteuern wollen: Schreiben Sie uns, entweder in der Kommentarspalte oder an valentin.ade@fuw.ch.