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Was im Mai in der Fintech-Schweiz gelaufen ist

Teilnehmer der FuW-Blockchain-Konferenz.

Das Crypto Valley Zug hat seinen neuen Skandal. Nachdem sich die Wogen bei Tezos geglättet haben, ist jetzt eine juristische Schlammschlacht zwischen dem Chef und den Gründern von Envion, einem Krypto-Start-up mit Sitz im Zuger Baar, ausgebrochen. Über 100 Mio. $ hat Envion Anfang Jahr bei seinem ICO eingenommen. Der CEO jetzt so: Hey, Gründer, ihr habt euch unrechtmässig Millionen abgezweigt! Die Gründer so: Stimmt gar nicht, du hast uns unser Start-up geklaut! Kollegin Christina Kyriasoglou von Gründerszene.de hat die Geschichte aufgeschrieben.

Kaum ein Tag vergeht, an dem die Blockchain-Technologie nicht einen Schritt näher an die Weltherrschaft heranrückt. Auch «Finanz und Wirtschaft» hat sich infizieren und es sich nicht nehmen lassen, die bisher weltbeste Konferenz zum Thema abzuhalten. Falls Sie sie verpasst haben sollten, Kollegin Gabriella Hunter hat das Wichtigste zur FuW-Blockchain-Konferenz zusammengefasst.

Ländle goes Blockchain

Und wo wir grad bei Blockchain sind: Nachdem sich Liechtenstein bereits im vergangenen Jahr für Fintech-Unternehmen attraktiv gemacht hat ( wir haben uns das angeschaut ), hat es jetzt das «House of Blockchain» eröffnet. Jetzt könnte man sagen: super Marketing! Ich mache einen Co-Working-Space auf und klatsche das Wort Blockchain aussen dran. Aber das sagen wir ja nicht. Und ausserdem: Regierungschef Adrian Hassler hat bei Eröffnung weitere Gesetzesänderungen zugunsten der Blockchain versprochen.

Ach, aber sorry, Liechtenstein, Zürich war mit der Idee mal wieder schneller. Bereits Ende April hat an der Bahnhofstrasse ein Blockchain-Co-Working-Space namens Trust Square aufgemacht. Wir haben mit dem Initiator gesprochen und weitere Blockchain-Initiativen mit Schweizer Beteiligung beleuchtet ( man klicke hier ). Und wer darüber hinaus wissen will, welche Probleme noch zu lösen sind, damit sich Kryptowährungen vollends etablieren können, dem sei der aktuelle Artikel von Kollege Alexander Trentin ans Herz gelegt.

Cash und Robos

Zur Schweizer Finanztechnologie neben Blockchain und Co.: Die Börsenbetreiberin SIX hat ihr Kartenzahl- und Terminalgeschäft an die französische Worldline verkauft. 338 Mio. Fr. und 27% der Worldline-Aktien springen für SIX dabei raus. Kollegin Monica Hegglin hat die Details. Wir fragen uns: Was passiert jetzt mit dem vielen Stutz? Folgt man der Logik der Vergangenheit, werden sich die SIX-Besitzer, die Schweizer Banken, mal wieder eine Sonderdividende ausschütten.

Neben üppigen Dividenden sind die Schweizer Finanzinstitute immer gut für die nächste digitale Spielerei. Die St. Galler Kantonalbank (SGKB) hat jetzt die Spar-App #Häsch Cash auf den Markt gebracht. An die Marketing-Bude, die sich den bisher hippsten Namen einer Bank-App ausgedacht hat: Geili Sieche, die nächtelange Arbeit hat sich gelohnt! Damit ist die SKGB fast so cool wie die Bank Cler, die ihre Mobile-only-Banking-App mit Sparfunktion Anfang Jahr lanciert hat, oder die Migros Bank, die schon seit Jahren eine ähnliche Funktion unter der wenig hippen Bezeichnung Rundungssparen im Sortiment führt.

Apropos SGKB. Bis Ende Mai lief dort noch ein Test, bei dem Softwareroboter die Arbeit von sieben Angestellten machten. Bloomberg hat die Geschichte gebracht, und wir können bald den Schenkelklopfer bringen: Was hat ein Bankangestellter mit einem Fliessbandarbeiter in der Autoindustrie gemeinsam? Wenn sie quietschen, dann bitte ölen. (Tschecksch? Weil beide Roboter sind. Brüller!) Wobei: Zumindest im letzten Jahr haben die kotierten Schweizer Retailbanken mehr Arbeitsplätze geschaffen, obwohl sie Filialen geschlossen haben ( man schaue hier ).

Das Einhorn und Axa

Wo wir bei den Banking-Apps sind. Es gibt noch einige da draussen – auch von reinen Fintech-Banken. Kollege Pascal Meisser hat sich ihnen vor kurzem gewidmet, einige davon stehen auch in der Schweiz in den Startlöchern. Vielleicht dereinst auch die Retail-Banking-App der Investmentbank Goldman Sachs, wie die Kollegen von Finews schreiben.

Zu guter Letzt: Ein Fintech-Start-up, in das Josef Ackermann, Pierre Mirabaud, Marcel Ospel und jetzt auch der israelische Milliardär Marius Nacht ihre Stutz stecken? Das gibt’s, es heisst Numbrs, ist eine Banking-App, sitzt in Zürich und wird von seinem streitbaren Gründer Martin Saidler als Schweizer Unicorn (Start-up mit 1-Mrd.-Fr.-Bewertung) bezeichnet. Zuletzt hat Numbrs, die vorerst nur in Deutschland aktiv ist, den Versicherer Axa als Partner gewonnen, wie Kollege Peter Hody von Finews schreibt. Wir haben uns die Wunderbude bereits vor einem Jahr mal genauer angeguckt, als der Staatsfonds von Dubai einstieg.

Das war’s für den Mai, geniessen Sie die Sonne, bleiben Sie uns gewogen, und wie immer: Kritik, Anregung und die wahre Identität von Satoshi Nakamoto bitte an valentin.ade@fuw.ch