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Was Analysten zum Einstieg von Third Point in Nestlé sagen

Der Einstieg des als aktivistisch geltenden Hedefunds Third Point hievte den Lebensmitteltitel auf ein neues Rekordhoch.

Der Hedge Fund Third Point des aktivistischen Aktionärs Daniel Loeb hat eine Beteiligung von 1,3% an Nestlé aufgebaut, was einem Wert von rund 3,3 Mrd. Fr. entspricht. Er pocht auf verschiedene Änderungen. Dazu gehören der Verkauf der 23%-Beteiligung an L’Oréal, die Erhöhung der Verschuldung, um eigene Aktien zurückzukaufen, die Veräusserung von nicht strategischen Aktivitäten und der Zukauf von Wachstumsbereichen sowie ein Margenziel von 18 bis 20% bis 2020.

Die Börse reagiert positiv, die Valoren gewinnen am Montagvormittag rund 4%. «Finanz und Wirtschaft» hat Analystenstimmen zusammengetragen.

Zürcher Kantonalbank

Analyst Patrik Schwendimann geht davon aus, dass Nestlé ihr Produktportfolio unter dem neuen CEO Mark Schneider wohl noch etwas aggressiver umbauen werde. Allerdings habe der Nahrungsmittelmulti dies in den vergangenen Jahren bereits vorangetrieben. Auch die Beteiligung an L’Oréal wurde schon verringert und dürfte in den kommenden Jahren opportunistisch weiter reduziert werden, schreibt der Analyst. Eine Erhöhung der Verschuldung, nur um Aktien zurückzukaufen, sei nicht nach dem bisherigen konservativen und langfristigen Gusto von Nestlé.

Das Gleiche gilt für das aggressive Ebit-Margenziel von 18 bis 20% für 2020 (Ebit-Marge 2016: 15,3%) – obwohl Nestlé es mit dem Kürzen des Marketing- und Forschungsbudgets problemlos erreichen könnte. Schwendimann geht davon aus, dass die Aktien kurzfristig positiv reagieren. Aufgrund der stattlichen Bewertung sind sie aber nur mit «Marktgewichten» eingestuft.

Vontobel

Für Vontobel-Analyst Jean-Philippe Bertschy dürfte 2017 ein besonderes Jahr werden. Dazu gehören der Führungswechsel und jetzt der aggressive Einstieg eines Hedge-Fund-Investors. Bertschy ist allerdings überzeugt, dass Mark Schneider mit Nestlé ohnehin ambitiöse Ziele verfolgt, die sich ganz oder zumindest teilweise mit denjenigen von Third Point decken. Auch wenn der Einstieg von Third Point als feindlich angesehen werden kann, könnte er das Erreichen der strategischen Ziele von Mark Schneider und Nestlé beschleunigen. Vontobel hält an der Einschätzung «Kaufen» fest.

Neue Helvetische Bank

Die Analysten der Neuen Helvetischen Bank (NHB) gehen davon aus, dass der Druck von Third Point bei Nestlé seine Wirkung zeigen wird. Sie rechnen zudem damit, dass sich auch noch andere Investoren diesen Forderungen anschliessen. Die Analysten halten dem neuen CEO zugute, dass er in seinen ersten sechs Monaten schon gezeigt habe, dass er gewillt sei, Optimierungen vorzunehmen. NHB würde es begrüssen, wenn Nestlé einen Teil oder gar die komplette Beteiligung an L’Oréal als Akquisitionswährung verwenden würde.

Von schuldenfinanzierten Aktienrückkäufen halten die Analysten hingegen wenig. Nestlé bleibe eine Kernanlage im Schweizer Portfolio.

Luzerner Kantonalbank

Für Arno Endres, Analyst bei der Luzerner Kantonalbank, sind die Forderungen an Nestlé nicht neu. Er geht allerdings davon aus, dass der Einfluss auf das Unternehmen mit einer Beteiligung von 1% eher bescheiden sei. Nichtsdestotrotz arbeite der neue CEO Ulf Mark Schneider an der Verbesserung der Margen, so wurde zuletzt das Süssigkeitengeschäft in den USA auf den Prüfstand gestellt.

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