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BIP noch nicht über dem Berg

Die Schweizer Wirtschaft ist dank einer starken Inlandnachfrage gut ins Jahr gestartet.

Die Schweizer Wirtschaft ist im ersten Quartal kräftiger gewachsen, als die meisten Ökonomen erwartet hatten. Das Bruttoinlandprodukt legte 0,6% gegenüber dem Vorquartal zu, doppelt so viel wie Ende 2018. Ausserdem wurde das Wachstum im dritten und vierten Quartal 2018 nach oben revidiert. Die Abschwächung im letzten Halbjahr war also geringer als bisher beobachtet.

Vor allem der private Konsum stützt das Nachfragewachstum. Fast alle Bereiche verbesserten sich. Die geringe Inflation trägt dazu bei. Denn der Teuerungsrückgang zum Jahreswechsel verbesserte die Kaufkraft der Privathaushalte und resultierte in höheren Ausgaben. Allerdings war das auch überfällig. Sechs Quartale lang hatte sich der Konsum unterdurchschnittlich entwickelt.

Die Bauinvestitionen dürften von den warmen Temperaturen profitiert haben, die Ausrüstungsinvestitionen von einem Nachholeffekt auf die Produktionsverzögerungen in der deutschen Autoindustrie rund um den Abgasskandal. Nach wie vor liegt das Niveau der Schweizer Unternehmensinvestitionen leicht unter dem Stand von vor zwölf Monaten (–0,4%).

Auf der Produktionsseite lässt sich etwa die Hälfte des BIP-Wachstums der Industrie zuschreiben. Sie nahm zum zweiten Mal in Folge kräftig zu. Gegenüber dem Vorjahr liegt die Wertschöpfung 5,4% höher (kalenderbereinigt um rund 4%). Das ist vor allem Pharma, Uhren und Präzisionsinstrumenten zuzuschreiben. Das Gesamtbild der Branchen bleibt dagegen durchwachsen. Der Maschinenbau läuft nicht gut. Das Gastgewerbe verzeichnet erneut einen Wertschöpfungsverlust. Die Erholung im Handel und bei den Banken nach negativen Quartalen finden auf sehr niedrigen Produktionsniveaus statt. So liegt im Bankensektor die reale Wertschöpfung  um 7% tiefer als vor fünf Jahren.

Ein Freibrief zurück zum Potenzialwachstum ist dieser BIP-Ausweis nicht. «Das internationale Umfeld bleibt schwierig», sagt Ronald Indergand, Leiter des Ressorts Konjunktur im Staatssekretariat für Wirtschaft. Er befürchtet, dass die Wachstumsraten künftig eher wieder niedrig ausfallen. Die Exportzahlen geben ihm recht: Im April sind die Schweizer Warenausfuhren 2,3% gesunken, mit einem Rückgang der Verkäufe in Europa, Asien und Nordamerika.