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Versicherer rentieren ungleich

Die Versicherer Allianz und Zurich Insurance sicherten sich 2018 mehr als 11% Eigenkapitalrendite. Swiss Re steht mit 1,4% Rendite am Ende der Rangliste.

Die Versicherer Berkshire Hathaway, Swiss Re und Axa sind in Sachen Eigenkapitalrendite die Schlusslichter. Ihre Profitabilitätsmarge lag im vergangenen Jahr bei lediglich 1 bzw. 3%. Allianz und Zurich Insurance arbeiteten weit lukrativer. Sie verdienten mehr als 11% bezogen auf die Eigenmittel. Im Rendite-Mittelfeld sind Münchener Rück, die amerikanische Chubb und der französische Anbieter Scor.

Die Renditezahl hängt selbstredend vom Jahresergebnis und vom Umfang des Eigenkapitals ab. Auf beide Ausgangsgrössen hatten 2018 unternehmensspezifische Effekte grossen Einfluss. Bemerkbar in der Eigenkapitalrendite macht sich auch, wie wirkungsvoll ein Unternehmen die Ertragskomponenten diversifiziert hat.

In dieser Hinsicht stechen die deutsche Allianz-Gruppe und Zurich Insurance hervor. Beide halten den Bereich Sach- und Haftpflichtdeckungen verlässlich in der Waage mit dem Vorsorge- und Lebensversicherungsgeschäft. Doch Allianz steckte die erneute Grossbelastung durch Naturereignisse letztes Jahr besser weg als der Schweizer Konkurrent. Ausgehend von der Gesamtaufwandquote der Schadenversicherung von 94% blieb eine Verdienstspanne von 6%. Die vergleichbare Marge von Zurich betrug 2,2%.

Zurich im Rückstand

Mit 9,4% Schadenversicherungsmarge ist Chubb der Branchenleader. Der US-lastige Versicherer, der den Holdingsitz in der Schweiz unterhält, steht mit 60 Mrd. $ nach Börsenwert zwischen Axa und Zurich Insurance. CEO Evan Greenberg schrieb im Jahresbericht, das Unternehmen könne im Neugeschäft «bessere Preise durchsetzen», was ihn optimistisch stimme für 2019.

Zurich-Chef Mario Greco weiss um den Rückstand im Bereich Schadenversicherung. An der Jahreskonferenz betonte er deshalb, hier sei Profitabilität wichtiger als ein Volumenausbau. Der CEO will das Policenportfolio noch wesentlicher trimmen: «Zurich meidet im Vertrieb die oft langlaufenden Haftpflichtverträge und bevorzugt Sachdeckungen, deren Bedingungen rascher veränderbar sind.»

Zurich und Allianz holen sich viel ihrer überdurchschnittlichen Eigenkapitalrendite mit dem Erlös von Dienstleistungen, die sie ergänzend zum Kerngeschäft betreiben. Bei der Allianz stammt er von der Vermögensverwaltung für Anlagekunden und von der Fondsgesellschaft Pimco. Der Zurich-Konzern bezieht Honorar für den Auftrag, mit eigenen Mitarbeitern das operative Geschäft der US-Versicherungsgenossenschaft Farmers zu führen. Vorne mit hält üblicherweise auch die französische Axa. Im vergangenen Jahr brach ihr Überschuss jedoch wegen der Grossübernahme der bermudischen XL Group auf ein Drittel des Vorjahreswerts ein.

Die Rück- und Industrieversicherung von XL musste grosse Schadenzahlungen stemmen, und überdies fiel in der Axa-Rechnung eine Goodwillabschreibung an. CEO Thomas Buberl beeilte sich, im Aktionärsbrief das betriebliche Resultat in den Vordergrund zu stellen: «Axa hat operativ erneut zugelegt und das um Sondereffekte korrigierte Ergebnis auf den höchsten je erreichten Stand verbessert.»

Swiss Re doppelt getroffen

Auch bei den schwergewichtig im Rückversicherungsbereich aktiven Konzernen klaffen die operativen Margen weit aus­einander. Die amerikanische Holding Berkshire Hathaway wie auch Swiss Re schlossen 2018 im Segment Schadenrückversicherung wegen der grossen Belastung durch Naturereignisse negativ.

Die von Investor Warren Buffett beherrschte Berkshire Hathaway konnte ­jedoch im Gegensatz zur Swiss Re das Ergebnis der Katastrophenversicherung durch einen günstigen Verlauf der Autoversicherung kompensieren. Der Schweizer Konzern hingegen wurde auch im Segment Industrieversicherung von schweren Katastrophenschäden getroffen.

Dass Berkshire Hathaway dennoch 2018 mit 1,2% die geringste Eigenkapitalrendite aller Konzerne verzeichnete, hängt mit ihren Vermögensanlagen zusammen. Die Holding mit 360 Mrd. $ Eigenmitteln leistet sich umfangreiche Aktieninvestments – besonders in Apple, Bank of America und Coca-Cola – und erlitt 2018 ­wegen der damaligen Börsenkorrektur massive temporäre Buchverluste.

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