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Valiant kämpft um die Zinsmarge

Viel ist es nicht, was Valiant dank der Emission von eigenen hypothekarisch besicherten Wertpapieren sparen kann. Aber immerhin. Die Rechnung präsentiert sich für die grösste Schweizer Regionalbank wie folgt: Die durchschnittliche Verzinsung der Aktiven beträgt 1,43%. Das Neugeschäft kommt aber nur noch auf 1,25%. Bleiben die Finanzierungskosten bei 33 Basispunkten (0,33%), wird die Zinsmarge in den nächsten Jahren von heute 110 auf 92 Basispunkte sinken.

Als Gegenmassnahme will Valiant im vierten Quartal hypothekarisch besicherte Anleihen herausgeben. Um die Finanzierungskosten zu senken, refinanziert sich die Bank aber nicht via die bewährten Pfandbriefe, die bei Valiant heute mit 4,5 Mrd. Fr. in der Bilanz stehen, sondern mit Covered Bonds. Während Erstere auf dem Pfandbriefgesetz basieren, fussen Letztere im privaten Vertragsrecht.

Anstatt Pfandbriefe

«Bei der Finanzierung über Pfandbriefe kann Valiant Volumen und Laufzeiten schlecht steuern,» schildert Valiant-CEO Markus Gygax im Gespräch mit der FuW. Um einen liquiden Handel zu gewährleisten, werden Pfandbriefe für mehrere Banken gemeinsam und entsprechend umfangreich emittiert. «Mit Covered Bonds können wir unsere Finanzierungsbedürfnisse passgenau abbilden. Zugleich können wir das Liquiditätsrisiko der Spargelder ausschalten und die Kosten für die Bilanzsteuerung reduzieren.»

Vorerst will die Bank 150 Mio. Fr. emittieren. Bei Pfandbriefen gibt es auch sehr lange Laufzeiten bis zwanzig Jahre. «Unser Covered Bond wird eher eine kürzere Laufzeit haben, beispielsweise bis zehn Jahre», so der CEO. Genaue Verzinsung und Laufzeit werden festgelegt, sobald das Rating von Moody’s vorliegt. Ziel ist es wohl, dass die Bank sich zu unter null refinanzieren kann – bei einem hauchdünn positiven Nominalzins und einem Emissionspreis über pari.

Top-Rating erwartet

«Die Qualität der hinterlegten Hypotheken ist bei Pfandbriefen und unserem Covered Bond gleichwertig. Deshalb erwarte ich für die Covered Bonds ebenfalls ein Top-Rating», sagt Gygax. Pfandbriefe weisen ein AAA-Rating auf und für Valiant dürfte die Sache nur aufgehen, wenn der Bond ebenfalls ein AAA erhält. Eine Finanzierung mit unbesicherten Anleihen kostet Valiant «gegen 25 bis 30 Basispunkte mehr» als eine hypothekarisch erstklassig besicherte Finanzierung, so Gygax. Das heisst, dass auf 1 Mrd. Fr. Aktiven eine Differenz in den Finanzierungskosten von bis zu 3 Mio. Fr. möglich ist. Das wären 2% des heutigen Jahresgewinns der Valiant. - Welche Banken die Emission durchführen werden, steht gemäss Gygax noch nicht fest. Als Beraterin fungiert BNP Paribas, «weil diese Bank über ausgewiesene Spezialisten im Bereich Bankenfinanzierung und Covered Bonds verfügt». Im Ausland ist die Bankenfinanzierung mit Covered Bonds sehr verbreitet. - «Wir sind wohl die erste Schweizer Bank, die einen Covered Bond auflegt, weil wir uns mit unbesicherten Anleihen nicht so günstig finanzieren können wie die Kantonalbanken mit ihrer Staatsgarantie», sagt Gygax. Doch das Interesse sei gross. «Ich vermute, dass weitere Banken Covered Bonds auflegen werden, wenn unsere Emission erfolgreich ist.» Potenzielle Abnehmer der Bonds dürften vor allem Pensionskassen und Versicherer sein.

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