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Das Fed hält an seinen Zinsplänen fest

Kein Grund, das Tempo zu drosseln: Fed-Chefin Janet Yellen.

Aus den Vereinigten Staaten sind zuletzt enttäuschende Nachrichten gekommen. Wie sich vergangene Woche gezeigt hat, hat die weltgrösste Wirtschaft in den ersten drei Monaten des Jahres lediglich 0,7% expandiert . Dennoch weicht das Federal Reserve nicht vom Kurs ab.

«Das Entscheidungsgremium erachtet die Wachstumsverlangsamung im ersten Quartal als wahrscheinlich vorübergehend und erwartet weiterhin, dass die wirtschaftliche Aktivität in moderatem Tempo zunehmen wird», heisst es im Statement zum Zinsentscheid vom Mittwoch.

Zuversicht für Arbeitsmarkt

Auch für die Aussichten im Jobsektor bleibt die US-Notenbank zuversichtlich. «Der Arbeitsmarkt hat weiter an Stärke gewonnen, obschon sich die wirtschaftliche Aktivität abgeschwächt hat», hält sie nach einer zweitägigen Sitzung fest. Wenig Bedenken macht ihr ebenso die zuletzt etwas geringere Inflation.

«Der Verweis des Fed, dass die Konjunkturschwäche nur temporär sei, ist der beste Hinweis darauf, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt im Juni hoch bleibt», denkt Marc Chandler, Devisenstratege in Diensten der Privatbank Brown Brothers Harriman & Co.

Wie erwartet hat das Federal Reserve die Zielrate für den Leitzins vorerst unverändert auf 0,75 bis 1% belassen. Das, nachdem es am letzten Treffen von Mitte März die geldpolitischen Zügel bereits zum zweiten Mal binnen drei Monaten straffte.

Finanzmärkte reagieren gefasst

An Wallstreet werden die Nachrichten aus der US-Notenbank gelassen bis leicht positiv aufgenommen. Das Blue-Chip-Barometer Dow Jones Industrial machte nach dem Zinsentscheid Verluste wett und schloss unverändert auf 20’956.79. Der breiter gestreute S&P 500 und der Technologieindex Nasdaq Composite gingen hingegen leicht schwächer aus dem Handel.

Am Bondmarkt stieg die Rendite auf zehnjährige Staatsanleihen leicht auf 2,31%. Auftrieb verspürte ebenfalls der Dollar. Im Rohstoffsektor stabilisiert sich der Preis für Öl der Referenzsorte WTI auf 47.73 $, während die Notierung für Gold 1,1% auf 1243.70 $ pro Unze sank.

«An der Ansicht der Währungshüter, dass die Wirtschaft eine weitere graduelle Zinserhöhung verkraften kann, hat sich nichts geändert», meint Ian Shepherdson, Chefökonom beim Researchdienst Pantheon Macroeconomics. «Wir rechnen deshalb weiterhin mit einem Schritt von 25 Basispunkten an der kommenden Fed-Sitzung vom 13. und 14. Juni.»

Das sehen auch Investoren an der Chicagoer Terminbörse CME so. Dort preisen Kontrakte auf den US-Leitzins eine Chance von über 70% für eine Straffung im Juni ein. Insgesamt hat das Federal Reserve für dieses Jahr drei Schritte signalisiert, wobei es seine Prognose am nächsten Treffen aufdatieren wird.

Fokus auf Jobdaten

Eine wichtige Rolle wird in diesem Zusammenhang der Arbeitsmarktbericht am Freitag spielen. Nachdem die Jobdaten für März enttäuschend ausgefallen sind, prognostizieren Ökonomen, dass sich die Situation im April stabilisiert hat und 190’000 Stellen hinzugekommen sind. Für die Arbeitslosenquote erwarten sie im Schnitt eine geringfügige Erhöhung von 4,5 auf 4,6%.

Fed-Chefin Janet Yellen wird am frühen Freitagnachmittag zudem an der Brown University in Rhodes Island auftreten und zur Stellung der Frauen in der Wirtschaft referieren. Es würde allerdings überraschen, wenn sie im Rahmen des Anlasses konkrete Äusserungen zum weiteren Kurs der Geldpolitik machen würde.

Den Entscheid, mit einem Zinsschritt am Mittwoch zu pausieren, hat das geldpolitische Entscheidungsgremium der US-Notenbank einstimmig gefällt. Keine neuen Details gibt das Fed darüber, wann es mit dem Abbau der Bilanz beginnen will, die sich seit der Finanzkrise auf rund 4500 Mrd. $ aufgebläht hat.