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US-Stellenwachstum enttäuscht

Die Arbeitslosenquote verharrte im vergangenen Monat bei 3,6%.

US-Unternehmen haben im Mai deutlich weniger Stellen geschaffen als erwartet. Ausserhalb der Landwirtschaft kreierte die US-Wirtschaft 75 000 Stellen. Dies geht aus dem Arbeitsmarktbericht hervor, der am Freitag vom Statistikamt BLS veröffentlicht wurde. Marktbeobachter hatten mit einem Plus von 185 000 gerechnet. Das ist aber noch nicht alles. «Es ist schwierig im Bericht positive Aspekte zu finden», schreiben die Ökonomen der Bank of America Merrill Lynch.

Wenig erfreulich war beispielsweise die Revision der Vormonate. So wurde das Plus vom April um 39 000 auf 224 000 und das Plus vom März um 36 000 auf 153 000 reduziert. Der Dreimonatsschnitt beträgt nur mehr 151 000. Vor einem Jahr waren es noch 216 000. Laut Ian Shepherdson, Chefökonom von Pantheon Macroeconomics, ist das Plus aber gross genug, um die «Arbeitslosenrate zu senken», wie er schreibt.

Lohnwachstum stagniert

Die separat erhobene Arbeitslosenquote verharrte wie erwartet bei 3,6%. Gesunken ist hingegen die Unterbeschäftigtenquote von 7,3 auf 7,1%. Das liegt am Rückgang der Zahl der Personen, die aus wirtschaftlichen Gründen nur Teilzeit arbeiten. Die Unterbeschäftigtenquote umfasst im Gegensatz zur Arbeitslosenquote auch Personen, die nicht vollständig im Arbeitsmarkt integriert sind, und all diejenigen, die aus wirtschaftlichen Gründen nur Teilzeit arbeiten. Enttäuschend fiel das Lohnwachstum aus. Der durchschnittliche Stundenlohn stieg gegenüber dem Vorjahr nur 3,1% – erwartet wurde ein Plus von 3,2%.

Die Verlangsamung des Stellenwachstums zieht sich durch beinahe alle Sektoren. Am deutlichsten ist der Rückgang aber bei den privaten Dienstleistern, wie im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Finanzbereich. Sie kreierten im Mai nur noch 82 000 neue Stellen (Vormonat: 170 000). Kaum Wachstum gab es im verarbeitenden Gewerbe mit einem Plus von 8000 neuen Stellen (Vormonat: 35 000). Im Bau betrug der Zuwachs 4000 (Vormonat: 30 000) bei der Herstellung von Konsumgütern waren es nur 3000 (Vormonat: 4000). Keine Unterstützung kam zudem von der öffentlichen Hand. Die Zahl der Stellen im Staatssektor sank gar um 15 000. Im Vormonat gab es noch ein Plus von 19 000.

Argumente für das Fed

Laut Andrew Hollenhorst, US-Ökonom von Citi, gibt der Arbeitsmarktbericht vom Mai der amerikanischen Zentralbank Argumente für eine Zinssenkung. Marktteilnehmer sehen dies ähnlich. Nach der Publikation des Berichts stieg die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Juli gemäss Futures-Börse CME 10 Prozentpunkte auf 78%.

Die Investoren unterstrichen diese Einschätzung. Die Aktienmärkte reagierten positiv auf den Bericht. Der S&P 500 avancierte bis zum späten Vormittag 1,1% der Nasdaq Composite gar 1,6%. Gleichzeitig sanken die Renditen der Staatsanleihen, diejenige der zweijährigen Treasuries 7 Basispunkte auf 1,82% und diejenige der zehnjährigen 5 Basispunkte auf 2,07%.