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Aktienrückkäufe in den USA auf Rekordhoch

Dem S&P 500 fehlen nur noch ein paar Prozentpunkte bis zum Allzeithoch.

Trotz Verschärfung im Handelsstreit und getrübter Anlegerstimmung hält sich die US-Börse relativ gut. Während die asiatischen Aktienmärkte eingeknickt sind, fehlen dem S&P 500 nur noch ein paar Prozentpunkte bis zum Allzeithoch. Und das, obwohl in US-Anlegerumfragen die Pessimisten in der Mehrheit sind und Aktienfonds mit Fokus USA unter einem Mittelabfluss leiden.

Ein stützender Pfeiler der Hausse könnten die rekordhohen Aktienrückkäufe sein. Gemäss dem US-Researchdienst TrimTabs haben die 500 grössten Unternehmen im zweiten Quartal Rückkäufe für insgesamt 433,6 Mrd. $ angekündigt, fast doppelt so viel wie im Vorquartal. Die Deutsche Bank kommt in ihren Berechnungen auf ähnliche Beträge. Effektiv ausgeführt haben die Unternehmen im zweiten Quartal rund 200 Mrd. $, was ebenfalls ein Rekord ist.

Angefacht hat die Rückkauf-Bonanza die Steuerreform, deren Kern die Senkung der Unternehmensgewinnsteuer und attraktivere Bedingungen zur Repatriierung der Gewinne im Ausland sind. Grosskonzerne wie Apple machen davon rege Gebrauch und haben im ersten Quartal schon 300 Mrd. $ in die Heimat überführt. Diese Gelder werden nun vorwiegend in Aktienrückkaufprogramme gesteckt, als Dividende ausgeschüttet oder für Übernahmen verwendet.

Aktienrückkäufe sind aus Anlegersicht eine zwiespältige Angelegenheit:  Zumindest in der Theorie kommt es dadurch zu einer Gewinnverdichtung, und auch die Eigenkapitalrendite nimmt zu – beides zum Vorteil der Aktionäre. Problematisch sind Rückkäufe dann, wenn sie nicht aus eigenen Mitteln finanziert werden, sondern über Schulden. Historisch lässt sich zudem ein Muster erkennen, das nicht unbedingt Gutes verheisst: Unternehmen kaufen immer dann besonders viele eigene Titel zurück, wenn die Bewertungen und die Aktienkurse einen Höhepunkt erreicht haben.

Und schliesslich stellt sich auch die Frage, warum die Unternehmen das Geld nicht in die Zukunft investieren. Die Anlageinvestitionen ziehen trotz Hochkonjunktur und Steuerersparnissen nur zaghaft an. Dies ist womöglich Ausdruck davon, dass die Unternehmen dem neuen US-Protektionismus doch kritischer gesinnt sind, als die Regierung es wahrhaben will.