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UBS-Angestellte von Ausreise aus China abgehalten

Die Angestellte befindet sich nach Angaben informierter Quellen weiter in Freiheit und soll in den kommenden Tagen befragt werden.

Eine in Singapur tätige UBS-Angestellte wurde Mitte der Vorwoche laut mehreren Berichten chinesischer Medien kurz vor ihrem Abflug in Peking von den Behörden aufgefordert, das Land bis auf weiteres nicht zu verlassen und sich für eine Befragung zur Verfügung zu halten.  Als Antwort darauf sollen UBS sowie die Privatbank Julius Bär den im Offshore-Geschäft tätigen Kundenberatern bis auf weiteres Reisen nach China untersagt haben. Beide Banken wollten sich auf Anfrage der FuW nicht zum Fall äussern.

Nicht betroffen vom temporären Reiseverbot sind den Berichten zufolge Angestellte, die im Investment Banking, dem Asset Management oder dem Backoffice tätig sind. Dem Vernehmen nach handelt es sich bei der festgesetzten Person weder um eine Schweizerin noch um eine chinesische oder US-amerikanische Staatsbürgerin.

Viele offene Fragen

Die Frau befindet sich nach Angaben informierter Quellen weiter in Freiheit und soll in den kommenden Tagen von den Untersuchungsbehörden befragt werden. Es bleibt für Aussenstehende weiterhin unklar, ob eine lokale oder nationale Behörde die Massnahme angeordnet hat.

Die Tatsache, dass sich die betroffene Person  weiter  in Freiheit befindet, lässt die Möglichkeit offen, dass sie selbst nicht eines Vergehens verdächtigt wird, sondern Zeugin in einem sie nicht direkt betreffenden Fall sein könnte. Nicht auszuschliessen bleibt auch, dass die verhinderte Ausreise nicht mit der beruflichen Tätigkeit der UBS-Angestellten zu tun hat.

Grosses Aufsehen in sozialen Medien

Der Fall hat in den sozialen Medien Chinas dennoch ein erhebliches Echo ausgelöst. Das wohl auch deshalb, weil fürs Erste nicht ausgeschlossen werden kann, dass der Vorfall im Zusammenhang mit dem von Präsident Xi Jinping vorangetriebenen Kampf gegen die Korruption steht.

Das ist politisch umso explosiver, als es dabei oft unklar bleibt, wo die Korruptionsbekämpfung aufhört und der innerhalb der obersten Führungsschicht Chinas ausgetragene Machtkampf anfängt.

Verstärkung der Kapitalverkehrskontrollen

Die UBS hat in den vergangenen Jahren die Sparte Vermögensverwaltung in China markant ausgebaut. Dabei wurde vor allem das Onshore-Geschäft gestärkt. Das war nicht zuletzt auch eine Antwort auf Pekings Bemühen, den Abfluss von Kapital ins Ausland einzudämmen.

Bestehende Kontrollen im Kapitalverkehr mit dem Ausland werden seit drei Jahren schärfer durchgesetzt, als das vor dem Mitte 2015 erfolgten Crash der chinesischen Börsen der Fall war.

 Doppelte Rechnungen

Allerdings sind solche Massnahmen zumindest in der Vergangenheit immer wieder umgangen worden, so etwa mit dem Ausstellen doppelter Rechnungen. Dieselben Praktiken kamen auch bei der Überweisung von Schmiergeldern zum Einsatz.

Dabei werden nach China eingeführte Waren mit einem höheren als ihrem realen Wert deklariert. Oft laufen solche Transaktionen über ausländische Niederlassungen chinesischer Gesellschaften. Inwiefern bei solchen Praktiken ausländische Banken wissentlich eine Rolle gespielt haben könnten, bleibt offen.

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