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Thiam, zeig's uns!

Seit vier Jahren ist Tidjane Thiam Chef von Credit Suisse und hat durchaus Lob verdient. Der Mann hat in der Grossbank ein hochnotwendiges Sanierungsprogramm durchgezogen, eines, das seit der Finanzkrise angezeigt gewesen war. Thiam hat Milliarden an Schrott aus der Bilanz geworfen, dank ihm ist Credit Suisse heute risikoärmer und mit stabilerem Ertrag unterwegs als wohl je zuvor. Doch es gilt auch Versäumnisse aufzuzeigen, wo Defizite bleiben.

Aktienkurs, Börsenwert, Eigenkapitalrentabilität sind entweder im Keller oder seit Jahren weit entfernt von guten Werten. Als Aktionär fragt man sich: Hat Thiam dafür Tausende Angestellte auf die Strasse gestellt und kassiert eines der höchsten CEO-Saläre der Schweiz?

Das bei seinem Anfang ausgegebene Ziel, CS in neue Ertrags- und Gewinnsphären zu heben, hat Thiam bis heute nicht erreicht. Auch mit Blick in die Zukunft stellen sich heute weitere Fragen. Die Sanierung hat Thiam für beendet erklärt, staubt nach getaner Arbeit den Feuerwehrmantel ab. Und wo liegt für ihn nun die Zukunft seiner gesundenden Bank? Die Nullachtfünfzehn-Antwort «in China» allein kann es nicht sein. Die gehört mittlerweile zum Standardrepertoire jedes globalen Vermögensverwalters, der etwas auf sich hält.

Thiam und sein UBS-Kollege Sergio Ermotti haben in der jüngsten Vergangenheit öfters angedeutet, der Markt würde den wahren Wert ihrer neuen Grossbanken schlicht nicht vollends erkennen. Vielleicht sollten beide aufhören, ihn erklären zu wollen, und ihn uns einfach anhand überzeugender Ergebnisse zeigen.