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Tablet-PC machen Microsoft zu schaffen

Microsoft hofft auf Windows 8: Das neue Logo spiegelt sich in einem Fenster.

Rasche Erfolge sind für Microsoft noch nicht in Sicht. Investoren brauchen mit den Aktien des cashflow- und dividendenstarken Softwareriesen derzeit viel Geduld. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres (per Ende September) erzielte der Konzern weniger Gewinn als erwartet. Das Ergebnis je Aktie fiel gut ein Fünftel auf 0.53 $ oder auf insgesamt 4,5 Mrd. $. Im nachbörslichen Handel in New York glitten die Valoren in einer ersten Reaktion rund 2% ab.

Eine Übergangsphase

Microsoft ist in einer Übergangsphase. Nicht nur die Ertragskraft, die von Vorleistungen für den Verkaufsstart des neuen Betriebssystems Windows 8 (am 26. Oktober) gedrückt wurde, zeigte nach unten. Der Umsatz schrumpfte 8% auf 16 Mrd. $ und lag ebenfalls unter der Konsensschätzung (16,4 Mrd. $). Der von Steve Ballmer geführte Konzern hat das Problem, von zwei Seiten in Bedrängnis zu sein. Einerseits wird der Verkauf von Softwarelizenzen, die vor Ort beim Kunden installiert sind, zumindest teilweise durch Lösungen in der Datenwolke (Software as a Service) abgelöst. Das bedeutet im Kerngeschäft von Microsoft – mit den Office-Paketen und dem Windows-Betriebssystem – einen Umbruch. Auch hat Microsoft den Trend der zunehmenden Nutzung mobiler Geräte wie Tablet-PC und Smartphones zu lang verschlafen. Mit dem neuen Hybrid-Notebook Surface und der seit 2011 laufenden Kooperation mit dem Handyhersteller Nokia gibt Microsoft Gegensteuer. Der Erfolg steht aber noch aus.

Grosse Erwartungen ruhen auf dem neuen Betriebssystem Windows 8, das besser mobil einsetzbar sein soll. Gemäss Microsoft liegen die Vorab-Bestellungen 40% höher als in der Vergleichsperiode beim Launch des Vorgängers Windows 7. Ein Renner soll auch Surface werden, das eine Mischung aus Tablet-PC und Laptop ist und mit einer Schutzhülle aufwarten kann, die als Tastatur einsetzbar ist. Vor wenigen Tagen hat der Konzern den Preis angekündigt, der zwischen 500 und 700 $ liegt und damit dem Preis des iPad von Apple entspricht. Im laufenden Quartal will Microsoft gemäss dem «Wall Street Journal» rund 3 bis 5 Mio. Stück verkaufen.

Reizvoll für Value-Investoren

Robust hat sich im zurückliegenden Vierteljahr das Servergeschäft entwickelt, und auch die Sparte Online-Dienste verzeichnete gutes Wachstum dank steigender Werbeeinnahmen. Die Business-Sparte litt im Vorfeld der Windows-8-Lancierung unter der Zurückhaltung der Kunden im PC-Segment. Das bedeutender werdende CRM- und ERP-Geschäft (Software für Kundenpflege und Planung von Unternehmensressourcen) läuft aber rund. Als Erfolg vermeldet Microsoft, der Anteil mehrjähriger Lizenzverträge habe generell zugenommen. Die Spielkonsole Xbox konnte ihren Marktanteil in den USA halten.

Für Value-Investoren bergen Microsoft Reize, weil der Konzern eine Nettoliquidität von derzeit fast 55 Mrd. $ auf der Bilanz trägt, eine Dividendenrendite von rund 3,1% abwirft und eine moderate Bewertung (geschätztes KGV 2013: 11) aufweist. Die Titel sind aber eine Wette darauf, dass es den neuen Produkten Windows 8, Windows 8 Phone und Surface gelingt, in den kommenden Quartalen die im Markt befürchtete, lange anhaltende Erosion von Umsatz und Ertrag aufzuhalten. Die Chancen dafür stehen gut, aber eine Gewissheit, dass Microsoft dies gelingt, gibt es nicht.

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