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Sweet Home Alabama

Wenn je ein Nonvaleur diese Klassierung wahrhaftig verdient hat, dann der: Lehman Brothers. Den tüchtigen Gebrüdern Lehmann, wie sie in der alten Heimat am Main noch hiessen, wäre der Kladderadatsch gewiss peinlich. Hayum (Henry), Mendel (Emanuel) und Maier (Mayer) Lehman gründeten 1850 in Montgomery, Alabamas Hauptstadt, einen Kramladen. Bald kauften und verkauften sie in grossem Stil Baumwolle – in Dixieland herrschte «King Cotton». 1858, just vor der Sezession, eröffneten Mayer (auf dem Aktienzertifikat unten links) und Emanuel (rechts; Henry war bereits verstorben) eine Filiale in New York: Am Puls des Rohwarenhandels und der Finanzwelt. Wären sie doch in Alabama geblieben…

Nach dem Bürgerkrieg (1861 bis 1865) wurde Lehman ­Brothers neu errichtet, mit Schwerpunkt in New York. Schon 1870 führte Lehman dort die Feder im Aufbau der Cotton Exchange, später der Kaffee- und der Petrolbörse. Dank bester Beziehungen im Süden wie im Norden erhielt Lehman 1867 den Auftrag, Anleihen des ruinierten Alabama zu platzieren; kein Leichtes angesichts des lausigen Ratings. Lehman wickelte die Finanzierung des Staats ab, engagierte sich zudem in Eisenbahnbonds. 1887 wurde das Institut Mitglied der New York Stock Exchange. Lehman Brothers hatte sich zur Bank gewandelt, die eine aggressive Strategie als Wertschriftenhändlerin verfolgte. Das reichte 2008 zu Weltruhm.