Südkorea schwächelt bei den Reformen
Die erfolgsverwöhnte Exportnation spürt wegen der starken Währung und der schwachen globalen Konjunktur Gegenwind. Strukturell muss sich etwas tun.
Südkorea durchläuft eine Midlife-Krise. Lange legte die viertgrösste asiatische Volkswirtschaft ein jährliches Wachstum von über 5% an den Tag. Nun läuft die Konjunktur viel gemächlicher. Die Zentralbank hat die Wachstumsprognose für 2015 Mitte Jahr von 3,4 auf 3,1% heruntergesetzt. Das exportlastige Südkorea hat sich innerhalb zweier Jahrzehnte von einem Schwellenland zu einem reichen Industriestaat gemausert. Nun leidet es nicht nur unter der schwachen Weltkonjunktur und den gestiegenen Spannungen an der innerkoreanischen Grenze. Vor allem macht der stotternde chinesische Wirtschaftsmotor zu schaffen. Die Ausfuhren lagen im ersten Semester 2,5% unter dem Vorjahresstand.