Streit über das Resultat der indonesischen Wahlen
Das Resultat der indonesischen Präsidentschaftswahlen wird bereits vom wahrscheinlichen Verlierer angefochten. Der Börse Jakarta steht damit eine Phase erhöhter Volatilität bevor, schreibt FuW-Redaktor Ernst Herb.
Der gemäss inoffiziellen Erhebungen wahrscheinliche Wahlsieg von Joko Widodo (Jokowi), dem Gouverneur der Hauptstadt Jakarta, ist vom Gegenkandidaten Prabowo Subianto wegen angeblich «massiven Betrugs» in einer ganzen Reihe von Wahlbezirken in Frage gestellt worden. Prabowo, ein dem 1997 gestürzten Diktator nahestehender ehemaliger General, verlangte am Wochenende von der Wahlkommission eine Unterbrechung der Stimmenauszählung. Obwohl zwischen dem Urnengang und der Bekanntgabe des Resultats dreissig Tage liegen können, will die Wahlkommission wie ursprünglich geplant den Namen des Siegers morgen Dienstag bekanntgeben. Doch das Resultat kann gemäss der Verfassung innerhalb von drei Tagen nach der Veröffentlichung angefochten werden.