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Straumann legt einen Zahn zu

Mit dem Gesamtumsatz hat Straumann die Markterwartungen nicht erfüllt, die organische Wachstumsrate liegt aber über den Prognosen.

Straumann hebt zum zweiten Mal in diesem Jahr die Prognose für das organische Wachstum an. Neu peilt das Zahnmedizinunternehmen eine Umsatzzunahme aus eigener Kraft im hohen Zehnprozentbereich an statt im mittleren.

Basis der grösseren Zuversicht ist das unverändert kräftige organische Wachstum von 18% im dritten Quartal, das dasjenige des Gesamtmarkts von 4 bis 5% bei weitem übertrifft. Finanzanalysten hatten für Straumann mit 16% mehr gerechnet.

Das Basler Unternehmen steigerte den Quartalsumsatz aus eigener Kraft gemäss der Bank Vontobel zum zwölften Mal in Folge mit zweistelliger Prozentrate. Dabei nimmt das Momentum von Jahr zu Jahr zu.

Treiber sind 2018 Asien, besonders China, und die USA. Die beiden Länderorganisationen leisteten 58% zum Wachstum in neun Monaten, sagte CEO Marco Gadola an einer Telefonkonferenz.

Währungseffekt kippt

Grösser als erwartet war der ungünstige Währungseffekt von 3% im dritten Quartal; er wird laut Finanzchef Peter Hackel im Schlussquartal anhalten.

Drei Übernahmen trugen 5 Prozentpunkte zum diesjährigen Wachstum bei. Eines der akquirierten Unternehmen ist Clear Correct, mit dem Straumann im Sommer 2017 das Gebiet der Zahnästhetik ausbaute. Das US-Unternehmen expandierte, von niedriger Basis aus, 60% im Quartal. Der Markteintritt in Europa ist für das kommende Jahr auf der Agenda.

Klarer Marktführer in diesem Geschäft ist die an der Nasdaq kotierte Align Technology, die seit Mitte 2015 vom ehemaligen ABB-Chef Joe Hogan geführt wird.

Prophylaxe als neues Segment

Straumann ist seit Gadolas Antritt 2013 kräftig gewachsen, indem das Stammgeschäft der Implantate laufend ergänzt wurde. Neu nimmt sich das Unternehmen die Zahnprophylaxe vor, namentlich gegen Zahnfleischprobleme und Karies. Pilotprojekte sind am Laufen.

Gadola ist überzeugt, dass Straumann auch in der präventiven Zahnmedizin ­reüssieren kann, deren Marktpotenzial er auf 2 Mrd. $ schätzt. Er trat der Befürchtung von Finanzanalysten entgegen, die Expansion werde die Gewinnmargen belasten. Die laufenden Vorbereitungskosten seien in der Prognose enthalten.

Am Jahresziel einer höheren Ebitda-Marge als 2017 hält der CEO fest. Finanzanalysten gehen von einer Steigerung von 29,3 auf 30% aus. Das Wachstum der vergangenen Jahre ist bislang nie zulasten der Ebitda-Spanne gegangen.

Etwas anders sieht es auf Stufe Ebit aus, da Akquisitionen den Abschreibungsbedarf erhöhen. Der Finanzchef geht für 2018 von einer mehr oder weniger unveränderten Ebit-Marge von 25,7% aus.

Vieles in der Pipeline

Sofern sich die Konjunktur 2019 nicht drastisch verschlechtert, wird Straumann auch nächstes Jahr wachsen. Doch die Hürden für prozentual zweistelliges Wachstum werden zunehmend höher. Eine erste ­Umsatz- und Gewinnprognose für 2019 wird das Management zur Bilanzpräsentation am 19. Februar abgeben.

Der regelmässig hohe freie Cashflow von rund 140 Mio. Fr. pro Jahr lässt viel Finanzierungsspielraum für Übernahmen zu. Dazu baut Straumann das eigene Verkaufsnetz aus. 2018 kamen je ein Standort in Thailand und Peru hinzu.

Schliesslich sollen – neben der erwähnten Expansion in die präventive Zahnmedizin – neue Produkte das organische Wachstum fördern. Im März wird eine frische Generation von ­Implantaten im Premiumbereich mit der Bezeichnung BLX lanciert.

Nicht immun gegen Bewertungskorrektur

Bis dann wird es den Straumann-­Aktien wohl an Auftriebskräften mangeln. In der jüngsten Marktkorrektur haben sie rund 20% eingebüsst. Das spiegelt mehr die veränderte Stimmung an der Börse als eine wachsende Skepsis gegenüber Straumann.

Allerdings ist die Bewertung mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis in der Grössenordnung von 30 für 2019 immer noch hoch, auch wenn das Unternehmen aufgrund des beeindruckenden Wachstums auf allen Ebenen eine saftige Prämie verdient.

Die komplette Historie zu Straumann finden Sie hier. »

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