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Sonova muss mehr Wachstum zeigen

Die Ankündigung des Markteintritts des US-Audiogeräteherstellers Bose hat die Sonova-Aktien unter Druck gesetzt.

Bis vor Kurzem hatten die Sonova-Aktionäre Grund zum Jubeln. Rund 30% Kursgewinn hatten die Aktien des Hörgeräteherstellers seit Anfang Januar gewonnen. Es schien, als würden sie den in den vergangenen Jahren eingehandelten Rückstand gegenüber den Konkurrenzpapieren zumindest reduzieren.

Innerhalb zweier Wochen ist die Hoffnung arg gedämpft worden. Bloss ein Sechstel des Kursfortschritts ist geblieben. Die Aktien der dänischen Konkurrenten William Demant und GN Store Nord hatten schon früher korrigiert, verloren aber im Oktober ebenfalls.

Unerhörtes von Bose

Ausser der allgemeinen Korrektur an den Börsen belastete die Meldung, der US-Audiogerätespezialist Bose habe von der Gesundheitsbehörde FDA (Federal Drug Administration) die Zulassung für ein kostengünstiges, selbst anpassbares Hörgerät erhalten.

Auch wenn die Regulierung für die sogenannten Over-the-Counter-Geräte noch nicht formuliert ist und erste Produkte im Markt erst in zwei bis drei Jahren zu erwarten sind, sorgte die Nachricht an den ohnehin verunsicherten Börsen für Unruhe.

Arnd Kaldowski, seit Anfang April CEO von Sonova, nahm am diesjährigen Investorentag indirekt Stellung zum Vorstoss von Bose, die im Audiomarkt über einen hervorragenden Ruf und Markennamen verfügt. Er wies darauf hin, dass die Leute oft mit einfacheren Hörgeräten begännen, dann aber im Alter mit zunehmenden Hörschwierigkeiten auf anspruchsvollere Produkte wechselten, die professionelle Beratung benötigten.

Mit allen Kanälen verbunden

Auf solche ist Sonova spezialisiert. Pro Jahr werden 140 Mio. Fr. in Forschung und Entwicklung investiert. Viel Geld dürfte in das neuste Produkt namens Marvel geflossen sein. Es wird Ende November im Markt lanciert.

Marvel fasse alle Technologien der vergangenen zwei Jahre in einem Gerät zusammen, betonte der CEO. Es soll nicht nur bessere akustische Eigenschaften als bislang erhältliche Produkte aufweisen, sondern auch manch andere Funktionen wie stereo Musik-Hören und freihändiges Telefonieren ermöglichen, im Unterschied zu anderen Anbietern über Bluetooth (Datenübertragung via Funktechnik). Marvel wird die Kunden aber auch in Bezug auf Preis und Benutzerfreundlichkeit zu überzeugen haben.

Welche Absatzzahlen Sonova vom jüngsten Produkt erwartet, wollte Kaldowski vor mehr als 100 Investoren nicht sagen. Er ist sich indessen sicher, dass mit Marvel Marktanteile zu gewinnen sind.

Die Finanzziele sehen denn auch ein etwas höheres organisches Wachstum vor als in den vergangenen Jahren, in denen Sonova Mühe bekundete, den Markt zu übertreffen. Bis 2022/23 soll das Unternehmen 5 bis 7% jährlich wachsen, aus eigener Kraft 4 bis 6% (die Wachstumsrate für den Gesamtmarkt wird auf 4 bis 5% veranschlagt).

Investoren zögern

Nach der Übernahme von Audionova, mit der der Retailkanal ausgebaut wurde, stehen bloss noch kleinere Akquisitionen im Vordergrund. Stattdessen plant Sonova, in den kommenden drei Jahren eigene Aktien im Wert von bis zu 1,5 Mrd. Fr. zurückzukaufen und zu vernichten.

Finanziert wird das Programm mit dem freien Cashflow und zusätzlichen Schulden. Der niedrige Verschuldungsgrad von 0,4-mal Betriebsgewinn Ebitda soll bis 2020/21 auf 1 erhöht werden.

Während der CEO die Mittelfristvorgaben bestätigte, äusserte er sich nicht zu den Jahreszielen, weil Sonova in einem Monat Semesterzahlen publiziert. Möglicherweise säte das am Dienstag Unsicherheit – der Aktienkurs wies im Tagesverlauf Schwankungen bis zu 4% auf.

Im Vergleich zu den dänischen Konkurrenzpapieren sind Sonova ähnlich bewertet. Ein Engagement eilt nicht: Marvel wird kurzfristig keine Wunder bewirken.

Die komplette Historie zu Sonova finden Sie hier. »

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