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Sonderbare Salärtricks der Sulzer-Führung

Sulzer-CEO Greg Poux-Guillaume hat für das vergangene Jahr 5,8 Mio. Fr. erhalten.

Beim Winterthurer Industriekonzern Sulzer hat das Management 2018 deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Weil die Kursentwicklung im letzten Jahr die langfristige Entschädigung des Managements allerdings beeinträchtigt hätte , hat der Verwaltungsrat im Nachhinein zusätzlich Kursuntergrenzen angepasst, um die Kompensation zu verbessern.

Zunächst die absoluten Zahlen: Der CEO von Sulzer, Greg Poux-Guillaume, hat für das vergangene Jahr 5,8 Mio. Fr. erhalten, rund 1,5 Mio. oder ein Drittel mehr als im Vorjahr. Das ist eine stolze Summe für ein Industrieunternehmen und ein Betrag, der manchen Lohn des CEO eines Blue-Chip-Unternehmens übertrifft. Zum Beispiel hat der CEO von Schindler, Thomas Oetterli, 3,6 Mio. Fr. erhalten. Schindler erzielt mehr als dreimal so viel Umsatz und zählt über viermal mehr Mitarbeiter als Sulzer. Aber nicht nur Sulzers CEO hat gut verdient. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung zusammen haben gemäss dem am Donnerstag publizierten Geschäftsbericht über 19 Mio. Fr. erhalten. Das entspricht 17% des Reingewinns, was ein Fondsmanager als «unverhältnismässig» bezeichnet.

Es gibt im Compensation Report zusätzlich eine Passage, die an der Generalversammlung für Diskussionen sorgen dürfte. Dabei geht es um sogenannte Performance Shares, die drei Jahre lang gesperrt sind und als langfristiger Anreiz gelten. Diese Spezialaktien werden dem Management jährlich zugeteilt und sollen die Interessen der operativen Chefs mit denen der Aktionäre in Einklang bringen.

Bei der gewichtigsten Komponente der Anspruchsberechnung, dem Total Shareholder Return, hat der Verwaltungsrat nun im Nachhinein an den Bedingungen geschraubt. Wie im Geschäftsbericht steht, wird neu bei der Berechnung der Performance 2016 und 2017 eine nicht genannte Untergrenze eingezogen. So fällt eine schlechtere Performance der Sulzer-Aktien im Vergleich mit dem SMI Mid Index und einer selbst gewählten Vergleichsgruppe weniger ins Gewicht.

Hinzu kommt, dass die Zuteilung der Performance Shares 2018 erst am 1. Juli vorgenommen wurde und nicht wie sonst am 1. April. Weil die Anzahl Aktien sich am volumengewichteten Kurs der drei vorangegangenen Monate ausrichtet, bedeutet die Verschiebung des Stichtags eine Erhöhung der zugeteilten Stücke. Denn Anfang  April 2018 verhängten die USA Sanktionen gegen den Sulzer-Grossaktionär Victor Vekselberg, worauf der Kurs von knapp 130 Fr. auf zeitweise unter 100 Fr. einbrach. Sulzer kaufte Vekselberg ein 15%-Titelpaket ab und platzierte es später im Markt. Derzeit hält der russische Investor 49%. Letztlich werden die Aktionäre ihr Urteil über das sonderbare Gebaren an der Generalversammlung am 3. April fällen.

Die komplette Historie zu Sulzer finden Sie hier. »